hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such Icon
hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such IconE-Mail IconMenü Icon


Hamburg

Hamburg: Cheerleading-Trainer unter Missbrauchsverdacht – Ermittlungen laufen


Betroffene berichten von Übergriffen
Cheerleading-Trainer soll Mädchen missbraucht haben

Von t-online, mkr

10.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Nahaufnahme von Cheerleadern mit Pom Poms (Symbolbild): Ein Hamburger Trainer soll Mädchen manipuliert und missbraucht haben.Vergrößern des Bildes
Cheerleader mit Pom Poms (Symbolbild): Ein Hamburger Trainer soll Mädchen manipuliert und missbraucht haben. (Quelle: Dreamstime/imago-images-bilder)
News folgen

Ein Cheerleading-Trainer aus Hamburg sieht sich schweren Vorwürfen der sexualisierten Gewalt ausgesetzt. Trotz Anzeigen blieb er lange aktiv.

Ein Cheerleading-Trainer aus Hamburg wird beschuldigt, mehrere Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht zu haben. Nach Recherchen des NDR werfen mindestens acht Betroffene dem Mann vor, seine Position missbraucht zu haben, um sie emotional zu manipulieren und sexuell zu missbrauchen. Die meisten der Betroffenen waren minderjährig. Trotz mehrfacher Anzeigen und laufender Ermittlungsverfahren blieben gerichtliche Konsequenzen bisher aus.

Der Trainer habe laut NDR gezielt Abhängigkeiten aufgebaut. Er soll bewusst verletzliche Mädchen ausgewählt, sie mit Einzeltrainings und vermeintlicher Förderung gewonnen und schließlich missbraucht haben. Eine Betroffene berichtete: "Stutzig wurde ich, weil wir immer nur trainiert haben, wenn keiner in der Halle war." Einzeltrainings und gemeinsame Autofahrten nutzte der Trainer offenbar, um Übergriffe zu begehen.

Sportbund verhängte Tätigkeitsverbot – ohne Erfolg

Der Hamburger Sportbund erließ ein Tätigkeitsverbot, dennoch setzte der Trainer seine Arbeit in anderen Hallen im Umland fort. Mona Sandten, Anwältin mehrerer Betroffener, kritisiert das Vorgehen der Behörden: "Gerade, weil es um jugendliche Mädchen geht, sollte es eigentlich auch im Interesse der Polizei und der Staatsanwaltschaft sein, da mehr zu tun, intensiver zu arbeiten und genauer hinzugucken."

Der Cheerleading und Cheerperformance Verband Deutschland (CCVD) weist auf die Bedeutung der Präventionsarbeit hin. Franziska Hoffmann, Präventionsbeauftragte des Verbands, erklärte: "Wir haben eine Verhaltensvereinbarung, die wirklich sehr speziell regelt, wie sich Trainer und Trainerinnen zu verhalten haben." Diese Vereinbarung sehe unter anderem vor, dass es keine Beziehungen zwischen Trainer und Athletin geben dürfe und dass Trainer keine Athletinnen alleine fahren sollten.

"Safe Sport Code" soll Schutz verbessern

Ein wichtiger Schritt zur Prävention von Gewalt im Sport ist der "Safe Sport Code" des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Dieses neue Regelwerk erlaubt es Sportverbänden, Trainer oder Funktionäre bereits bei laufenden Ermittlungen oder bei nicht strafrechtlich relevanten Vorfällen zu suspendieren. Ziel ist es, potenzielle Übergriffe frühzeitig zu verhindern.

Mindestens zwei Ermittlungsverfahren gegen den Trainer laufen noch. Eines davon, so der NDR, bereits seit drei Jahren – ohne nennenswerte Fortschritte. Das Landeskriminalamt räumte ein, dass es in der Vergangenheit an Sensibilität im Umgang mit den Betroffenen gemangelt habe. Man wolle daran arbeiten, hieß es. Konkrete Verbesserungen seien bislang jedoch nicht erkennbar.

Hier gibt es Hilfe

Betroffene von sexualisierter Gewalt können sich anonym und kostenlos an das Hilfe-Telefon "Sexueller Missbrauch" unter 0800 22 55 530 wenden.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website