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Hamburg

Hamburg: "Lord of The Lost"-Sänger fällt auf falschen Vermisstenfall rein


"Grausam und unmenschlich"
Falscher Vermisstenfall erschüttert "Lord of the Lost"-Star

11.12.2024 - 09:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Chris Harms: Er überlebte vor 23 Jahren einen tödlichen Anschlag.Vergrößern des Bildes
Chris Harms (Archivfoto): Über zwei Monate lang kontaktierte ihn eine Frau aus vermeintlicher Sorge um ihre Tochter. (Quelle: action press - Pool/Getty Images)
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Ein Instagram-Post der Hamburger Band "Lord of The Lost" über einen Vermisstenfall hat Besorgnis ausgelöst. Jetzt gab es eine unerwartete Wendung.

Die Geschichte wirkte tragisch: Die Hamburger Band "Lord of The Lost" wandte sich vor rund einer Woche mit einem Vermisstenfall an ihre Follower in den sozialen Medien. Die Gesuchte: Eine 15-Jährige, selbst Fan der Band, aus den Niederlanden. Nun nahm der Fall jedoch eine ungeahnte Wendung. Offenbar wurde der Frontsänger, Chris Harms, Opfer eines verwirrten Fans – und einen Vermisstenfall hat es nie gegeben.

Rückblick: Vor rund zwei Monaten meldet sich eine Frau bei dem Sänger der Dark-Rock-Band, die er bereits von Fan-Treffen kannte. Sie gibt an, verzweifelt zu sein, ihre Tochter sei zu einem angeblichen "Meet and Greet" mit Harms in Hamburg unterwegs gewesen. Das soll allerdings eine Falle gewesen sein. Nicht die Band selbst hätte das Treffen organisiert, sondern Betrüger – die Entführer ihres Kindes.

Mit der Geschichte über ihre vermisste Tochter trifft die Frau bei dem 44-Jährigen, der selbst Vater ist, einen Nerv. Er will helfen.

Wollen Kriminelle 15-Jährige zur Prostitution zwingen?

Die beiden schreiben daraufhin regelmäßig, sie hält ihn in dem Fall auf dem aktuellen Stand: Etwa darüber, dass ihr Kind scheinbar Kriminellen in die Hände gefallen ist, die sie zur Prostitution zwingen.

Doch der "Lord of The Lost"-Frontmann wird skeptisch. Immer öfter erscheinen ihm die Ausführungen der Mutter "wirr". Schließlich gibt sie an, nach Hamburg zu fahren, um ihre Tochter zu suchen – und um einen Freund der Familie aufzuhalten, der die Familie vom Sänger bedrohen will. Der Freund vermute nämlich, der Sänger selbst sei der Täter. Der vermeintliche Grund für den Verdacht: die Band habe bislang keine Vermisstenmeldung der Tochter in den sozialen Medien geteilt.

Vermisstenfall? Polizei in den Niederlanden und in Hamburg ratlos

Dann die Kurzschlussreaktion: Harms handelt – und teilt vor rund einer Woche die Vermisstenmeldung auf Instagram. In der Beschreibung warnt "Lord of The Lost" vor einer Masche mit falschen Fan-Treffen. Besorgte Reaktionen von Fans folgen.

Auch t-online wird auf den Beitrag in den sozialen Medien aufmerksam – und wendet sich an die niederländische und die Hamburger Polizei. Doch die Beamten sind ratlos, ein Vermisstenfall dieser Art ist ihnen nicht bekannt. Eine Anfrage bei der Pressestelle von "Lord of The Lost" bringt ebenfalls keine weiteren Informationen, es wird stattdessen auf den Instagram-Beitrag verwiesen.

Fans stoßen im Netz auf echte Tochter

Währenddessen nimmt die finstere Geschichte für Chris Harms eine Wendung. Fans stoßen im Netz auf die echte Tochter der Frau. Die ist jedoch nicht 15 Jahre alt, sondern bereits 28 – und gibt an, keinen Kontakt zu ihrer Mutter zu haben. Und auch der vermeintliche Freund der Mutter, der die Familie des Frontmanns bedrohen sollte, wird ausgemacht. Er stellt klar, dass die Aussagen der Frau nicht der Wahrheit entsprechen.

Der "Lord of The Lost"-Sänger hat das Geschehen der vergangenen zwei Monate protokollartig auf Facebook aufgearbeitet. Er sagt abschließend, dass er "unfassbar wütend, enttäuscht und traurig" sei. Das Geschehene sei "grausam und unmenschlich" gewesen. Er kündigte rechtliche Schritte an und er werde das Thema nun "öffentlich ad acta" legen.

Verwendete Quellen
  • insagram.com: Beitrag von "Lord of The Lost" (mittlerweile gelöscht)
  • facebook.com: Beitrag von Chris Harms vom 10. Dezember 2024
  • Schriftliche Anfrage an die Polizei Hamburg vom 4. Dezember 2024
  • Schriftliche Anfrage an die niederländische Polizei vom 5. Dezember 2024
  • Schriftliche Anfrage an "Lord of The Lost" vom 5. Dezember 2024
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