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Hamburg

Metronom Hamburg: Ausgedünnter Fahrplan sorgt für Frust bei Pendlern


Metronom-Fahrplan bleibt löchrig
Weggependelt

  • Anna Hoffmann
MeinungVon Anna Hoffmann

Aktualisiert am 13.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Metronom-Zug am Hauptbahnhof in Hamburg: Pendler und Reisende erleben beinahe täglich Stress durch verspätete oder ausfallende Züge.Vergrößern des Bildes
Ein Metronom-Zug am Hauptbahnhof in Hamburg: Pendler und Reisende erleben beinahe täglich Stress durch verspätete oder ausfallende Züge. (Quelle: Jan Sieg)
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Ein ausgedünnter Fahrplan, schmutzige Züge und tägliche Verspätungen: Der Metronom zeigt, wie man Vertrauen in die Bahn verspielt – und die Verkehrswende ausbremst.

Ein stabiler und zuverlässiger Fahrplan – das war das große Versprechen des Metronom im Sommer. Doch die Stabilität wurde teuer erkauft: weniger Fahrten, weniger Service. Die Folge: Die Züge platzten aus allen Nähten. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember wollte die Bahngesellschaft nun zum vollen Fahrplanangebot zurückkehren. Doch der seit Monaten ausgedünnte Fahrplan bleibt, wie er war, und die Fahrgäste müssen sich mit einem vagen "bis auf Weiteres" abspeisen lassen.

Das Verhalten der Metronombetreiber? Fühlt sich an wie eine Marketingkampagne – allerdings mit dem Ziel, Menschen vom öffentlichen Nahverkehr fernzuhalten. Der neue Fahrplan ist ein weiterer Baustein im Plan. Im Drehbuch stehen immer wieder fehlende Lokführer, unzuverlässiger Service, ein reduziertes Angebot an Wochenenden und in der Nacht sowie technische Probleme. Nie hatte man den Eindruck, dass daran jemand wirklich etwas ändern möchte. Wo bleiben Übergangslösungen? Kooperationen mit anderen Bahnbetreibern? Der Einsatz von streckenkundigen Leihlokführern?

Ein Verkehrsvertrag ohne Konsequenzen?

Dabei darf man eines nicht vergessen: Der Metronom hat einen Verkehrsvertrag mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), der bis 2026 läuft. Bis dahin ist das Eisenbahnunternehmen verpflichtet, die vereinbarten Verkehrsleistungen zu erbringen. Doch dabei versagt das Unternehmen Tag für Tag, und auch vom Land Niedersachsen spürt man zu wenig Druck.

Wer schon einmal mit dem Metronom gefahren ist, weiß: Der Frust fährt mit. Täglich hört man dort von Fahrgästen, dass sie doch wieder aufs Auto umsteigen wollen. Besonders der ländliche Raum wird durch das eingeschränkte Angebot zunehmend abgehängt. Hier, in überfüllten, dreckigen und unpünktlichen Zügen, wird das letzte bisschen Lust auf die Verkehrswende und mehr Umweltbewusstsein weggependelt.

Vertane Chancen für die Verkehrswende

Der Metronom wird zum Sinnbild für die Krise des deutschen Regionalverkehrs. Wenn ein Anbieter es nicht schafft, ein verlässliches Angebot rund um Hamburg, Bremen und Hannover zu garantieren, stellt sich die Frage, wie ernst die Verkehrswende von denen, die sie verantworten, überhaupt genommen wird. Statt Menschen vom Auto wegzulocken, treibt der Metronom sie zurück auf die Straße. Der Fahrplanwechsel hätte ein schönes Zeichen sein können, wäre das Versprechen, mehr Züge einzusetzen, eingelöst worden. Diese Chance wurde verpasst. Vielleicht beim nächsten Mal?

Verwendete Quellen
  • pro-bahn-niedersachsen.de: Pressemitteilung 28. Juli 2024
  • mw.niedersachsen.de: Land Niedersachsen einigt sich mit Metronom auf Auflösung des Verkehrsvertrages 2026

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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