Nachteile wegen Elternzeit? Mutter verklagt Stadt Hamburg wegen Diskriminierung
Eine Mitarbeiterin der Hamburger Sozialbehörde sieht sich durch die Stadt diskriminiert, weil sie nach ihrer Elternzeit keinen Stufenaufstieg erhält. Der Fall geht nun vor das Landesarbeitsgericht.
Eine Beschäftigte der Sozialbehörde hat die Stadt Hamburg wegen Diskriminierung verklagt. Die zweifache alleinerziehende Mutter wirft ihrem Arbeitgeber vor, ihren tariflichen Stufenaufstieg im öffentlichen Dienst ungerechtfertigt zu verzögern. Die Stadt begründet dies mit der Elternzeit der Klägerin, in der sie keine Berufserfahrung gesammelt habe.
Die Klägerin, bei der es sich um eine Juristin handelt, sieht darin eine mittelbare Diskriminierung und betont, dass diese Regelung vor allem Frauen benachteilige, die häufiger und länger in Elternzeit gehen. Sie erklärte, sie kämpfe nicht nur für sich selbst, sondern für alle Frauen in ähnlicher Lage: "Es kann nicht sein, dass Mütter noch immer finanzielle Nachteile bis hin zur Rente erfahren, weil sie in Elternzeit gehen und sich um die Kinder kümmern."
Gütetermin brachte keine Einigung
Nachdem ein Gütetermin keine Einigung brachte und das Arbeitsgericht Hamburg die Klage abgewiesen hatte, wird der Fall nun am Landesarbeitsgericht verhandelt. Der Termin ist für Mittwoch, 18. Dezember, um 11.30 Uhr angesetzt.
Die Gewerkschaft Verdi unterstützt die Klägerin und sieht in der Regelung eine strukturelle Benachteiligung von Frauen. Sandra Goldschmidt, Landesleiterin von Verdi Hamburg, betonte: "Wir hoffen, dass das Gericht anerkennt, dass hier eine Diskriminierung aufgrund von Elternzeit vorliegt und diese nicht haltbar ist. Es wäre ein wichtiger Schritt zu mehr Gleichberechtigung und zur Anerkennung der gesellschaftlich notwendigen Leistungen von Frauen und Männern, die sich um ihre Kinder und damit um unsere Zukunft kümmern."
- Pressemitteilung von Verdi Hamburg vom 15. Dezember 2024