"Großstadtrevier"-Kollegin erinnert sich So traurig war Jan Fedders letzter Dreh: "Dann hör auf!"
"Das Boot" verhalf ihm zum Durchbruch, "Büttenwarder" und das "Großstadtrevier" machten ihn zur Legende: Vor fünf Jahren ist Jan Fedder gestorben. Eine neue Doku erinnert an den Hamburger.
Als sich am 30. Dezember 2019 die Nachricht vom Tod Jan Fedders verbreitete, brach in Hamburg eine Welt zusammen: Mit dem damals 64-Jährigen verlor die Stadt ihren wohl letzten Volksschauspieler in der Tradition von Heidi Kabel, Helga Feddersen oder Hans Albers. Mehr als 1.000 Menschen kamen später zu seiner Beerdigung.
Zuletzt saß Jan Fedder im Rollstuhl, von einer Krebserkrankung und einem schweren Sturz gezeichnet. Vor der Kamera stand er 50 Jahre lang, bis zum Ende seines Lebens. Seine erste große Rolle war 1981 der Bootsmannsmaat Pilgrim in "Das Boot". Später spielte sich Jan Fedder als liebenswert-knurriger Landwirt Kurt Brakelmann in "Neues aus Büttenwarder" in die Herzen des Publikums – vor allem aber als Dirk Matthies im Dauerbrenner "Großstadtrevier".
Die markante Stimme, seine norddeutsche "Schnodderigkeit" und die Herzlichkeit wurden zu seinen großen Markenzeichen. Er war ein waschechter St. Paulianer – vor und neben der Kamera.
"Ich dachte nur, Jan, dann lass es doch. Dann hör jetzt auf"
Seine größte Rolle war zugleich sein Lebenselixier, ans Aufhören dachte Jan Fedder trotz seiner schlechten Gesundheit offenbar nie. In der neuen NDR-Dokumentation "Jan Fedder – unvergessen" erinnert sich Saskia Fischer (spielt Frau Küppers) an den letzten gemeinsamen "Großstadtrevier"-Dreh.
- Maria Ketikidou im Interview: "Jan Fedder war eine Institution"
"Dann saß er da in seinem Stuhl und war eindeutig gebeutelt", erzählt die 58-Jährige. Bereits der vorherige Drehtag habe Fedder zu schaffen gemacht. "Das war sein Motor, das brauchte er." Doch bei diesem letzten Dreh fehlte Jan Fedder bereits spürbar die Kraft: "Er wurde immer kleiner. Er sagte, 'Saskia, ich kann nicht mehr'", sagt Saskia Fischer unter Tränen. Ein schrecklicher Moment für die Schauspielerin. "Ich dachte nur, Jan, dann lass es doch. Dann hör jetzt auf."
Der Film von Antje Althoff und Leonie Kampmeyer zeichnet das Profil des Gesamtkunstwerks Jan Fedder. Neben dessen früherer Chefin im "Großstadtrevier" kommen in dem Film noch weitere Weggefährten zu Wort: Seine Frau Marion, sein enger Freund Tim Mälzer, NDR 90,3-Urgestein Carlo von Tiedemann oder Serienkollegen wie Maria Ketikidou und Peter Heinrich Brix erinnern sich an Jan Fedder.
"Jan Fedder – unvergessen": NDR; Sa, 11.1., 0 Uhr. Bis zum 28. Dezember 2025 verfügbar in der ARD Mediathek.
- NDR: Dokumentation "Jan Fedder – unvergessen" vom 28. Dezember 2024
- Eigene Recherche