Orkanböen im Norden Sturmflut in Hamburg: Das sind die Auswirkungen
Ein Orkantief fegt über Hamburg hinweg und bringt eine gefährliche Sturmflut mit sich. Die Feuerwehr muss zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Teilweise gibt es Verletzte.
Ein schweres Sturmtief über Norddeutschland hat in der Nacht von Montag auf Dienstag zu Schäden und Verkehrsbehinderungen geführt. So musste am Montagabend der ICE-Verkehr zwischen Hamburg und Berlin eingestellt werden. Die Feuerwehr Hamburg meldete rund 100 Einsätze aufgrund des Sturms. In Nienstedten wurde das Dach eines Restaurants abgedeckt.
Am Dienstagmorgen erreichte eine angekündigte Sturmflut die Hansestadt. Am Fischmarkt stieg das Wasser nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) knapp über die Marke von 1,5 Metern über dem normalen Hochwasser. Damit erreichte die Elbe die Sturmflutmarke und überschwemmte elbnahe Bereiche. Zuvor hatten die Behörden eindringlich davor gewarnt, sich in tieferliegenden Gebieten aufzuhalten.
Sturm über Hamburg: Bahn stellt wegen Wetter teilweise Betrieb ein
An der Elbmündung zur Nordseeküste hin wurde die Lage noch dramatischer eingeschätzt als in Hamburg selber. Für Nordfriesland und Helgoland warnte der Deutsche Wetterdienst vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde.
Die Auswirkungen des Sturms in Hamburg waren am Montagabend bereits spürbar: Die Nordwestbahn stellte am Montagabend den Verkehr in allen Netzen ein. Bei Bad Bevensen blockierte ein umgestürzter Baum die ICE-Strecke Hannover-Hamburg. Besonders tragisch: Bei Elsfleth in der Wesermarsch wurde ein 60-jähriger Autofahrer lebensgefährlich verletzt, als ein Baum erst auf seine Motorhaube und dann auf ihn selbst stürzte. Hier lesen Sie mehr dazu.
Ausfälle im Fährverkehr auf der Nordsee
Auch der Fährverkehr war betroffen. Verbindungen der Wyker Dampfschiffs-Reederei zu Inseln und Halligen mussten teilweise ausfallen oder verschoben werden. Die Neue Pellwormer Dampfschiffahrts GmbH (NPDG) sagte ihre Fahrten zwischen Nordstrand und Pellworm bis zum späten Nachmittag ab, kündigte jedoch Sonderabfahrten für den Abend an.
Der Syltshuttle transportierte am Montagabend keine Campingfahrzeuge, Pkw mit Anhänger und Lkw mit leeren Anhängern mehr. Zwischen Rostock und dem dänischen Gedser wurde der Fährverkehr ebenfalls ausgesetzt.
Sturmflut in Norddeutschland: Bis zu zwei Meter höher als normal
Für die ostfriesischen Küste und im Wesergebiet sollte das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher als normal ausfallen. An der nordfriesischen Küste rechneten die Experten sogar mit einem Anstieg von 1,5 bis 2 Metern.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist für die kommenden Tage ein allmähliches Abflauen des Windes zu erwarten. Allerdings bleiben die Temperaturen wechselhaft, mit möglichem Frost in der Nacht zu Freitag.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie: Sturmflutwarndienst
- warnung.bund.de: Aktuelle Warnmeldung
- dwd.de: Wetterbericht für Hamburg und Schleswig-Holstein
- ndr.de: Warnung vor Orkanböen und Sturmflut an der Nordsee