Das sagt die Behörde Hamburgs Autofahrer stehen fünf Arbeitstage im Stau
Autofahrer verbringen in Hamburg durchschnittlich 44 Stunden pro Jahr im Stau. Dadurch entstehen erhebliche Kosten für die Stadt und ihre Bewohner.
Verkehrschaos in Deutschland: Baustellen, marode Infrastruktur und verstopfte Straßen belasten Autofahrer zunehmend. Laut einer Auswertung des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix steckten Pendler im vergangenen Jahr durchschnittlich 43 Stunden im Stau – das sind drei Stunden mehr als im Vorjahr. In Hamburg verbrachten Autofahrer sogar noch ein wenig mehr Zeit mit quälender Warterei auf den Straßen.
Ganz genau 44 Stunden – und damit umgerechnet etwas mehr als fünf Arbeitstage – standen Autofahrer in Hamburg im vergangenen Jahr im Stau. Damit belegt die Hansestadt Platz neun hinter Düsseldorf (60), Berlin (58), Stuttgart (58), Köln (56), München (55), Frankfurt (48), Hannover (47) und Bonn (46).
Verkehr in Hamburg: Stau verursacht 310 Millionen Euro Schaden
Im Vergleich zum Vorjahr sei der Zeitverlust damit um zwei Prozent oder eine Stunde angestiegen. Pro Fahrer seien während der Staus 468 Euro an Schäden entstanden, insgesamt seien es 2024 rund 310 Millionen Euro gewesen. Für CDU-Fraktionschef Dennis Thering ist klar: Es handelt sich dabei um "wertvolle Lebenszeit, die durch die unzureichende Verkehrspolitik von SPD und Grünen verloren geht." Das Geld könne Hamburg an anderer Stelle gut gebrauchen, "sei es zur Unterstützung von Sportvereinen oder Kulturstätten".
Die Inrix-Zahlen legen nahe, dass die Abkehr vom Homeoffice in vielen Unternehmen auf den Straßen deutlich zu spüren ist: Im vergangenen Jahr seien die Fahrten ins Hamburger Stadtzentrum um 31 Prozent gestiegen, bundesweit das größte Plus. Das Durchschnittstempo habe dabei bei 29 km/h gelegen.
Hamburg: "Mobilitätswende ist ein wirkungsvoller Hebel"
Die Verkehrsbehörde sieht es positiv, dass Hamburg beim Zeitverlust durch Stau deutlich hinter anderen Großstädten und Metropolen liegt. 2019 hätten Autofahrer in der Hansestadt noch 48 Stunden durch Unfälle, Baustellen und Co. verloren. "Gleichzeitig hat Hamburg im großen Stil in die Erneuerung und Sanierung seiner Verkehrsinfrastruktur investiert und seit 2020 deutlich mehr als 750 Fahrstreifenkilometer auf den Fahrbahnen saniert", sagte Behördensprecher Dennis Krämer zu t-online.
Das Ergebnis motiviere die Hansestadt außerdem, am Thema festzuhalten: Wer sich als Stadt für den Ausbau des ÖPNV und Radverkehrs einsetze, schneide im Vergleich besser ab. "Die Mobilitätswende ist dort ein wirkungsvoller Hebel, um die Stadt im Fluss zu halten und die Mobilität zu gewährleisten.“
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Pressestelle der Hamburger Verkehrsbehörde
- CDU-Bürgerschaftsfraktion: Mitteilung vom 7. Januar 2025 (per Mail)
- inrix.com: "Deutsche Autofahrer verlieren im Durchschnitt 43 Stunden im Verkehr"