"Respekt für Retter"-Plakat "1312", "Fuck Cops": Schmierereien empören Gemeinde
Ein Plakat der Kampagne "Respekt für Retter" in Bargteheide ist Opfer von Vandalismus geworden. Besonders betroffen: eine abgebildete Polizistin. Der Kreis bittet die Bevölkerung um Hilfe.
Unbekannte Täter haben rund um den Jahreswechsel ein Plakat der Aktion "Respekt für Retter" in Bargteheide (Landkreis Stormarn) mit beleidigenden Parolen beschmiert und erheblich beschädigt. Besonders schwer getroffen wurde auf der Abbildung das Gesicht einer Polizistin, das unkenntlich gemacht wurde. Zudem waren Schriftzüge wie "Fuck Cops" und "1312" auf dem Plakat zu sehen, das verschiedene Rettungskräfte abbildet. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet.
Hans-Werner Harmuth, Kreispräsident von Stormarn und Schirmherr der Kampagne, äußerte seine Bestürzung über die Tat. "Das darf in unserer Gesellschaft nicht stattfinden", erklärte er einem Reporter vor Ort. Die Aktion "Respekt für Retter" sei ein Zeichen der Wertschätzung für Einsatzkräfte, die immer häufiger Anfeindungen und Übergriffen ausgesetzt sind.
Zahlenkombination "1312"
Sie steht für die Buchstabenfolge ACAB ("All Cops Are Bastards"). Sie wird genutzt, um Kritik an staatlicher Autorität oder Polizeigewalt auszudrücken. Der Code findet sich oft in Graffiti, Tattoos oder auf Kleidung und hat seinen Ursprung in der Punk- und Skinhead-Kultur der 1970er-Jahre.
Besonders entsetzt sei er darüber, dass gezielt die Darstellung der Polizistin beschädigt wurde: "Ich weiß nicht, was dahintersteckt. Das ärgert mich dermaßen."
Polizei prüft politischen Hintergrund
Auch ein Sprecher der Polizei Ratzeburg verurteilte die Tat deutlich. "Wir haben im letzten Jahr an der Kampagne 'Respekt für Retter' mitgewirkt, weil wir es für sinnvoll und notwendig erachtet haben, das Thema Respekt für Rettungskräfte in die Mitte der Gesellschaft zu tragen", erklärte er. Es sei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Beleidigung erstattet worden.
Die Ermittlungen laufen gegen Unbekannt. Zudem wird geprüft, ob ein politischer Hintergrund vorliegt. "Beleidigungen sind immer ehrverletzend", so der Sprecher weiter. "Das ist nicht schön, sich damit auseinandersetzen zu müssen. Aber ein Stück weit gehört das mittlerweile auch zum Berufsalltag dazu. Wir gehen damit professionell um, ebenso wie die Kollegin, die auf dem Plakat diskreditiert wurde."
"Respekt für Retter"-Plakat wird ausgetauscht
Das zerstörte Plakat soll in den kommenden Tagen durch eine neue Version ersetzt werden. "Ich möchte das natürlich nicht so lange stehen lassen. Es wird gerade neu produziert", sagte Harmuth.
Die Kampagne "Respekt für Retter" wurde im September 2024 ins Leben gerufen. Sie wirbt für mehr Anerkennung und Unterstützung von Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräften. Unterstützt wird die Aktion unter anderem von den Stiftungen der Sparkasse Holstein und zahlreichen Organisationen in den Kreisen Ostholstein und Stormarn.
Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung, um die Täter zu ermitteln. Kreispräsident Harmuth appellierte an den Gemeinschaftssinn: "Wir müssen aufstehen und denjenigen, die das machen, die entsprechende Rote Karte geben."
- Reporter vor Ort
- badoldesloe.de: "Große Danke-Aktion: Ostholstein und Stormarn zeigen 'Respekt für Retter'"
- presseportal.de: Mitteilung der Polizeidirektion Ratzeburg vom 10. September 2024