Polizei setzt Wasserwerfer ein Tausende bei Protesten gegen AfD-Chef Chrupalla – Verletzte
Nach dem Besuch von Alice Weidel vor rund einer Woche kommt jetzt der Co-Vorsitzende der AfD Tino Chrupalla nach Hamburg – bei den Protesten gibt es auch Verletzte.
Bei Protesten gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung mit dem Parteivorsitzenden Tino Chrupalla ist es in Hamburg zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Es habe Leichtverletzte gegeben, zwei Personen seien in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher.
In der Spitze gingen nach Polizeiangaben bei den drei Protestkundgebungen insgesamt 3.300 Menschen größtenteils friedlich gegen die AfD auf die Straße.
Polizei Hamburg wegen AfD im Großeinsatz
Als Demonstranten versuchten, AfD-Teilnehmern den Zugang zur Friedrich-Ebert-Halle im Stadtteil Heimfeld zu verwehren, ging die Polizei mit Pfefferspray gegen die Blockierer vor. Auch ein Wasserwerfer kam mehrfach zum Einsatz. Mehrere Beamte und Demonstranten hätten Augenreizungen erlitten, sagte ein Sprecher. Sechs Polizisten seien vor Ort versorgt worden und hätten ihren Dienst fortsetzen können.
Die Polizei hatte den Veranstaltungsort weiträumig abgesperrt und war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Als einige Demonstranten versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen, kam es nach Angaben von Beobachtern auch zum Schlagstockeinsatz.
Chrupalla: Wer Brandmauern errichtet, wird dahinter verbrennen
In der Halle griff Chrupalla bei seiner Rede vor 650 Zuhörern die Migrationspolitik der Bundesregierung scharf an. Das von der Union geforderte Maßnahmenpaket, das unter anderem schärfere Grenzkontrollen und die Abweisung von Flüchtlingen ohne gültige Papiere vorsieht, nannte er "ein reines wahlkampftaktisches Manöver". Einen Politikwechsel gebe es nur mit der AfD.
Chrupalla warnte Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz davor, eine Zusammenarbeit mit der AfD weiter abzulehnen, da "diejenigen, die Brandmauern bauen wollen, hinter diesen Mauern verbrennen werden". Die anderen Parteien hielten die AfD "momentan noch mit undemokratischer Manier von der Macht fern", sagte er und versprach: "Wir werden auf kurz oder lang regieren."
Vor gut einer Woche hatte bereits ein Auftritt der Co-Bundesvorsitzenden und Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, im Hamburger Rathaus Proteste ausgelöst. Rund 16.000 Menschen gingen nach Polizeiangaben gegen die AfD auf die Straße. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagentur dpa