Viruserkrankung Maul- und Klauenseuche: Landkreis Harburg mahnt zur Vorsicht
Im brandenburgischen Hönow ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Der Landkreis Harburg mahnt zur strengen Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen.
In Hönow (Brandenburg) ist bei einer Wasserbüffelherde jüngst die sogenannte Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Es handelt sich um den ersten Ausbruch der hochansteckenden Viruserkrankung in Deutschland seit rund 35 Jahren. Auch der Landkreis Harburg mahnt zur Vorsicht.
Erhöhte Wachsamkeit und die strenge Einhaltung von Maßnahmen seien nun besonders wichtig, betont Thorsten Völker, Leiter der Abteilung Ordnung und Verbraucherschutz. "Auch auf die Teilnahme an Jagden und Veranstaltungen mit Tieren aller Art in Brandenburg sollte verzichtet werden." Das Veterinäramt des Landkreises beobachtet die Lage streng.
Maul- und Klauenseuche: Welche Tiere sind gefährdet?
Die Maul- und Klauenseuche kann beispielsweise bei Tieren wie Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Waldwiederkäuern, Lamas, Alpakas und Büffeln auftreten. Hunde, Katzen und andere Haustiere können in der Regel nicht erkranken, das Virus jedoch weitertragen.
Die bisherigen Folgen für Deutschland: Das Land hat seinen Status als „MKS-frei" in Europa verloren. "Die daraus folgenden Handelsbeschränkungen werden sich auch auf Niedersachsen auswirken", heißt es in einem Schreiben des Landkreises. "Bereits jetzt haben Länder wie Südkorea den Import von Schweinefleischprodukten verboten."
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Behandlungsmöglichkeiten für erkrankte Tiere gibt es derweil nicht. Für den Menschen wird aber keine Gesundheitsgefahr gesehen. Auch Fleisch, pasteurisierte Milch und Milchprodukte können bedenkenlos verzehrt werden, beruhigt der Landkreis.
Landkeis Harburg: So sollten Tierhalter vorgehen
Tierhaltern wird geraten, Sicherheitsmaßnahmen zu prüfen und einzuleiten. Dies gelte für hauptberufliche Betriebe ebenso wie für Hobbyhaltungen. Um diese Maßnahmen geht es:
- Verzicht auf Mitbringsel wie Wurst, Fleisch, (Roh)-Milchprodukte oder Trophäen von Klauentieren aus dem Urlaub im Ausland
- Niemals Küchenabfälle oder Essensreste an Klauentiere verfüttern
- Betriebsfremde Personen nur in betriebseigener Schutzkleidung den Stall betreten lassen
Die Tierseuche macht sich etwa durch Fieber, vermehrten Speichelfluss, eine gerötete Mundschleimhaut oder Bläschen an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen bemerkbar. Würden Halter diese Symptome feststellen, sollten sie sich umgehend an einen Tierarzt oder eine Tierärztin wenden.
Besonders genau solle man kleine Wiederkäuer beobachten, da sie häufig nicht von einer schweren Symptomatik betroffen seien, so die Angaben des Landkreises.
- Schriftliche Mitteilung des Landkreises Harburg vom 15. Januar 2025
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