Entwicklung in Hamburg Zahl der Geflüchteten sinkt – Unterkünfte dennoch am Limit
Zwar sinkt die Zahl der Geflüchteten in Hamburg, dennoch sind zahlreiche Unterkünfte überfüllt. Das sagt die Statistik.
Hamburg hat im vergangenen Jahr 26,4 Prozent weniger Flüchtlinge aufgenommen als im Vorjahr. Von den 16.188 registrierten Asyl- und Schutzsuchenden blieben 12.639 in der Hansestadt, die übrigen wurden auf andere Bundesländer umverteilt. 10.001 Menschen musste die Stadt unterbringen, nach 13.652 im Jahr 2023.
Trotz des Rückgangs sind die Unterkünfte in Hamburg überfüllt und zu 96,5 Prozent ausgelastet, inklusive Notstandorten. Ohne diese liegt die Belegung der regulären Unterkünfte und Erstaufnahmeeinrichtungen bei alarmierenden 134,5 Prozent. Zudem nutzen knapp zehn Prozent der Bewohner öffentlich-rechtlicher Unterkünfte diese aufgrund von Obdachlosigkeit.
Geflüchtete in Hamburg: Aus diesen Ländern kommen die meisten
Die Hauptherkunftsländer der Schutzsuchenden waren im letzten Jahr die Ukraine, Afghanistan und Syrien. Ende Dezember lebten in Hamburg laut dem Amt für Migration 76.150 Ausländer mit einer Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen, wobei die größten Gruppen aus der Ukraine und anderen Ländern stammen.
Im Dezember 2023 waren 9.416 Ausländer in Hamburg ausreisepflichtig – ein Rückgang um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon hatten 61 Prozent eine Duldung, was sie vor unmittelbarer Abschiebung schützt, während bei den übrigen 39 Prozent (3.637 Personen) eine sofortige Ausreise notwendig wäre.
Die Zahl der sogenannten Rückführungen nahm um 18 Prozent auf insgesamt 1.746 zu, wobei gut 60 Prozent dieser Fälle überwachte freiwillige Ausreisen waren.
Kaum Abschiebungen – viele tauschen unter
373 Asyl- und Schutzsuchende in ihre Herkunftsländer zurückgeführt und weitere 316 in Drittstaaten abgeschoben. 304-Mal scheiterten Abschiebungen – häufig, weil Ausreisepflichtige nicht angetroffen wurden (145 Personen) oder untergetaucht waren (8 Personen). Weitere Gründe für fehlgeschlagene Abschiebungen waren Widerstand (26 Personen), Krankheiten (19 Personen) oder fehlende Familienmitglieder (61 Fälle).
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- Nachrichtenagentur dpa