hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such Icon
hamburg.t-online - Nachrichten für Hamburg
Such IconE-Mail IconMenü Icon


Hamburg

Hamburg Hafen: Kreuzfahrtschiffe nutzen wenig Landstrom – Linke kritisiert


Schiffe "verpesten die Luft"
Landstrom kaum genutzt – Kritik der Linksfraktion

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 31.01.2025 - 13:54 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Kreuzfahrtschiff Queen Mary 2 im Hamburger Hafen: Es fasst über 2.600 Passagiere.Vergrößern des Bildes
Kreuzfahrtschiff "Queen Mary 2 im Hamburger Hafen: Es gibt offenbar noch Nachholbedarf beim Bezug von Landstrom. (Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa)
News folgen

Schiffe, die den Hamburger Hafen anlaufen, können Landstrom beziehen – doch sie tun es noch zu wenig. Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion hervor.

Mit der Einführung von Landstrom für Seeschiffe sollte die Luftbelastung im Hamburger Hafen reduziert werden, insbesondere durch Kreuzfahrtschiffe. Doch eine Anfrage der Linken in der Bürgerschaft zeigt nun, dass die Nutzung von Landstrom deutlich hinter der tatsächlichen Liegezeit der Schiffe zurückbleibt.

Demnach betrug die Gesamtliegezeit der Kreuzfahrtschiffe an den Terminals in Altona und Steinwerder zwischen Juli und Dezember letzten Jahres 1.485 Stunden. Davon wurden jedoch nur 1.002 Stunden mit Landstrom versorgt.

"Die Schiffe werden nicht durchgehend mit Landstrom versorgt und verpesten somit weiter die Luft," kritisiert Stephan Jersch, Umweltexperte der Linksfraktion. Selbst unter Berücksichtigung von Anschluss- und Trennzeiten ergibt sich laut Jersch eine Differenz von über 300 Stunden ohne Versorgung.

Senat sieht keinen Handlungsbedarf

Der Senat sieht keinen Bedarf für zusätzliche Anreize zur Nutzung des Landstroms. "Der überwiegende Anteil der Kreuzschifffahrtsanläufe wird mit Landstrom versorgt", heißt es in einer Antwort an die Bürgerschaft.

Im vergangenen Jahr nutzten bei 129 Anläufen Kreuzfahrtschiffe den Landstrom, was 48 Prozent aller Anläufe entspricht. Damit wurde das Ziel verfehlt: Bei Eröffnung der Anlage in Steinwerder ging man noch von 180 Anläufen aus.

Jersch hält dagegen: "Es geht nicht nur um den Anteil der Schiffe, sondern auch um den Zeitraum, in dem tatsächlich Landstrom genutzt wird."

Behörde verweist auf Komplexität

Ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde verweist auf die Komplexität und Neuheit der Technologie. "Der Hamburger Hafen gehört weltweit zu den Vorreitern – standardisieren und global weiterentwickeln führt aber auch dazu, dass manches zunächst noch unter Testbedingungen abläuft," erklärte Martin Helfrich.

Die Herstellung einer Stromverbindung erfordert Tests und Zertifizierungen für jedes Schiff einzeln, was Zeit kostet. Zudem können technische Defekte oder ungünstige nautische Bedingungen wie Tidestände oder Sturm die Versorgung erschweren oder unmöglich machen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom