Nach Armenien Abschiebeflug startet vom Hamburger Flughafen
Schleswig-Holstein hat elf ausreisepflichtige Armenier abgeschoben. Der Flug startete vom Hamburger Flughafen – unter den Abgeschobenen waren auch vier verurteilte Straftäter.
Schleswig-Holstein hat am gestrigen Dienstag über den Hamburger Flughafen mehrere abgelehnte Asylbewerber nach Armenien abgeschoben. Die elf Personen seien "vollziehbar ausreisepflichtig", sagte ein Sprecher des Schleswig-Holsteinischen Sozialministeriums auf Anfrage. Zunächst hatte die "Bild" berichtet.
Die Rückführung erfolgte per Charterflug und wurde vom Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge initiiert. Unter den Abgeschobenen befanden sich auch vier Personen, die wegen Straftaten verurteilt worden waren, erklärte der Sprecher. Weitere Einzelheiten zu den Betroffenen oder internen Abläufen würden aus Datenschutzgründen nicht gemacht werden.
Abschiebeflug ab Hamburg kostet 107.000 Euro
Laut einem Bericht der "Bild" erfolgte der Abschiebeflug mit einer Maschine der britischen Charterfluggesellschaft Titan Airways. Die Airbus A321 mit 220 Sitzen hob demnach um 10 Uhr unter der Flugnummer AWC771 nach Eriwan ab und landete dort gegen 13.45 Uhr deutscher Zeit. Die Kosten für den Flug beliefen sich nach "Bild"-Informationen auf rund 107.000 Euro – für die einfache Strecke.
Abschiebungen per Charterflug sind eine Praxis, die von Bundesländern genutzt wird, um Gruppen von ausreisepflichtigen Personen in ihr Herkunftsland zurückzuführen. Häufig erfolgen solche Rückführungen in Abstimmung mit der Bundespolizei. Ob weitere Abschiebungen dieser Art geplant sind, teilte die Behörde nicht mit.
- Schriftliche Anfrage beim Schleswig-Holsteinischen Sozialministerium vom 5. Februar 2025
- bild.de: "Abschiebe-Flug für 11 Armenier im XXL-Flieger"
- flightaware.com: Details zum Flug AWC771