Öffentlicher Nahverkehr Teilzuschüttung der Alster für Bau der U5 möglich
Bis zu 50.000 Quadratmeter der Außenalster könnten für den Bau der neuen U-Bahnlinie U5 trockengelegt werden. Nicht nur Segler sind in Sorge.
Für den Bau der U-Bahnlinie U5 in Hamburg werden Baustellenflächen entlang der gesamten Strecke benötigt – um Material und Geräte zu lagern. Die Hamburger Verkehrsbehörde prüft nun offenbar, dafür auch Flächen in der Außenalster trockenzulegen.
Laut einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" könnten bis zu 50.000 Quadratmeter große Flächen an der Ostseite der Außenalster, vor dem Hotel Atlantic und in der Hohenfelder Bucht, für die Baustellenlogistik aufgeschüttet werden.
Die Flächen würden mit Spundwänden abgeteilt und leergepumpt und aufgeschüttet, um Platz für Baucontainer, Betonsilos, Bohrgeräte und schwere Lastwagen zu schaffen. Die Nutzung könnte sich über zehn Jahre erstrecken – von 2030 bis 2040.
Segler empört: "Wahnsinn"
Der Vorsitzende des Hamburger Segel-Verbands, Oliver Kosanke, bezeichnet die Pläne im "Abendblatt" als "Wahnsinn". Tobias König vom Norddeutschen Regatta Verein nennt das Vorhaben eine "Katastrophe für Hamburg". Aber auch der Naturschutzbund (Nabu) warnt vor möglichen ökologischen Schäden für das Gewässer in der Innenstadt.
Als Alternativen sind die Moorweide am Dammtorbahnhof und der Lohmühlenpark in St. Georg in Betracht gezogen worden, doch auch hier gibt es Widerstände. Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD) hat sich gegen eine Nutzung des Lohmühlenparks ausgesprochen.
Ohne Flächen geht es nicht – aber noch nichts entschieden
Der Geschäftsführer der U5-Projektgesellschaft, Klaus Uphoff, betont im "Abendblatt" die Notwendigkeit von Baustellenflächen in der Innenstadt: "Baustellenflächen in der Innenstadt sind ein Muss."
Hochbahn-Sprecherin Lena Steinat betont auf Anfrage von t-online, dass "die genaue Lage, Anzahl, Größe und zeitliche Beanspruchung" der sogenannten Baustelleneinrichtungsflächen noch in der Entwurfsplanung seien. Oberstes Ziel sei es, Kosten und Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.
Binnenalster durch Wegfall des Jungfernstiegs weniger belastet
Die Sprecherin wies zudem darauf hin, dass die U5 nicht, wie zunächst geplant, die Station Jungfernstieg anfahre. Durch den Wegfall der geplanten Haltestelle würden "auch die Eingriffe im Bereich der Binnenalster geringer" ausfallen.
Umweltverbände fordern nun eine behördliche Garantie dafür, dass keine langfristigen Schäden für Natur und Gewässer entstehen. Ein endgültiger Beschluss zur Baustellenlogistik der U5 wird für 2026 erwartet.
Baustellenflächen ziehen sich durch das Stadtgebiet
Auch weiter im Norden der Stadt in Winterhude sind derartige Baustellen-Flächen entlang der Trasse der U5 geplant: Am Goldbekkanal sollen dafür mehrere Parzellen einer Kleingartensiedlung weichen.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- abendblatt.de: "Wahnsinn": Entsetzen über teilweise Zuschüttung der Außenalster" (abgerufen am 10. Februar 2025)
- Antwort der Hochbahn auf eine Anfrage von t-online (am 10. Februar 2025)