"Das besorgt mich sehr" Erzbischof kritisiert Debatte um Abtreibungsparagrafen
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Werden Schwangerschaftsabbrüche legalisiert? Noch vor der Wahl steht das zur Debatte. Hamburgs Erzbischof Stefan Heße verfolgt die Diskussionen mit Sorge.
Der Erzbischof von Hamburg, Stefan Heße, hat sich gegen die geplante Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen ausgesprochen. In einer Erklärung äußerte er seine Besorgnis über die aktuelle Debatte zum Thema.
"In der aktuellen Debatte wird der Schutz des ungeborenen Lebens nur noch am Rand erwähnt. Das besorgt mich sehr, denn der Staat und die Gesellschaft haben dem Ungeborenen gegenüber eine Schutzpflicht", erklärte das Oberhaupt der Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.
Abtreibung in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig
Nach einem Gesetzentwurf, der maßgeblich von Grünen- und SPD-Abgeordneten im Bundestag vorangebracht wird, sollen Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche rechtmäßig werden. Die Pflicht für betroffene Frauen, sich beraten zu lassen, soll bestehen bleiben.
Bislang ist eine Abtreibung in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig. Geregelt ist dies durch den Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch - den die Antragsinitiatoren abschaffen wollen. Nach Paragraf 218a werden die Schwangeren und der Arzt nicht bestraft, wenn sich die Frau hat beraten lassen und der Abbruch vor Ende der 12. Schwangerschaftswoche vorgenommen wird.
Appell an die Väter
Ungewollt schwangere Frauen befänden sich in einer sehr schwierigen Situation und selbstverständlich seien die Rechte der Frau zu wahren, erklärte der Erzbischof. Er mahnte jedoch: "Das ungeborene Leben ist von Anfang an und ohne Bedingungen schützenswert." Dieser Schutz könne aber nur zusammen mit den Frauen gewährleistet werden, am besten durch Unterstützung, Hilfe und eine gute Beratung.
Heße und die Leiterin des Sozialdienstes katholischer Frauen in Hamburg, Andrea Hniopek, appellierten auch an die Partner der Schwangeren: "Es ist oftmals entscheidend, ob die Väter und das soziale Umfeld der Schwangeren auch bereit sind, ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa