Hamburg-Bürgerschaftswahl Was ist der Unterschied zwischen Landeslisten und Wahlkreislisten?

Hamburg wählt eine neue Bürgerschaft. Dafür bekommen die Wahlberechtigten zwei Listen. Aber wie unterscheiden sie sich?
Hamburg wählt am kommenden Sonntag, den 2. März 2025, eine neue Bürgerschaft. Alle fünf Jahre können Hamburger Bürger:innen ab 16 Jahren die Bürgerschaft wählen. Eigentlich gibt es 121 Sitze in der Bürgerschaft, durch zwei Ausgleichsmandate sind es in der aktuellen Legislaturperiode 123 Abgeordnete.
Die Bürgerschaft ist ein Teilzeitparlament. Die Abgeordneten üben in der Regel neben ihrem politischen Mandat einen Beruf aus. Das Parlament, seine Ausschüsse, Arbeitskreise und die Fraktionen tagen deshalb nachmittags und abends.
Die Wähler bekommen zwei Listen, bei denen sie jeweils fünf Stimmen vergeben können. Sie dürfen auch weniger Kreuze machen, aber auf keinen Fall mehr. Dann ist der Stimmzettel ungültig. Der gelbe Zettel ist die Landesliste, der rote die Wahlkreisliste.
Verhältniswahl in Hamburg erklärt
Die Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft werden als Verhältniswahlen durchgeführt, bei denen sowohl Wahlkreis- als auch Landeslisten eine Rolle spielen. Die Landesliste ist für alle Wähler in Hamburg gleich. Die Wahlkreisliste richtet sich nach den Kandidaten, die für den Wahlkreis antreten, in dem man wohnt.
Hamburg hat insgesamt 17 Wahlkreise. Je nach Anzahl der Wahlberechtigten werden in diesen Wahlkreisen drei bis fünf Abgeordnete über die Wahlkreislisten gewählt. Insgesamt ziehen 71 Abgeordnete auf diesem Weg in die Bürgerschaft ein. Zusätzlich kommen in der Regel weitere 50 Abgeordnete über die Landeslisten hinzu. Hierbei müssen Parteien und Wählervereinigungen mindestens fünf Prozent der gültigen Stimmen erreichen, um in das Parlament einziehen zu können.
Landesliste beeinflusst Sitzanzahl
Wähler können durch ihre Stimmen auf der Landesliste die Gesamtzahl der Sitze im Parlament beeinflussen. Die Wahl über die Wahlkreisliste hat zwar keinen Effekt auf die proportionale Sitzverteilung, bestimmt jedoch die personelle Zusammensetzung des Parlaments.
Wenn eine Partei oder Wählervereinigung mehr Kandidaten durch Direktmandate in das Parlament entsendet, als ihr nach den Listenstimmen zusteht, entstehen Überhangmandate, die das Parlament vergrößern. Um dies auszugleichen und anderen Parteien gegenüber gerecht zu bleiben, werden Ausgleichsmandate vergeben.
- hamburgische-buergerschaft.de: Für Hamburg gewählt: die Abgeordneten der Bürgerschaft
- hamburgische-buergerschaft.de: Wahlrecht in Hamburg: unsere Regeln auf einen Blick!