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Hamburg

Hamburg: Christina Block angeklagt – das steckt hinter dem Familiendrama


Verdacht der Kindesentführung
Anklage gegen Block: Das steckt hinter dem Sorgerechtsstreit


25.04.2025 - 17:12 UhrLesedauer: 3 Min.
Christina Block mit Ex-Mann Stephan Hensel und den Töchtern Greta und Johanna (Archivbild): Johanna lebt derzeit bei ihrem Vater, Greta bei ihrer Mutter in Hamburg.Vergrößern des Bildes
Christina Block mit Ex-Mann Stephan Hensel und den Töchtern Greta und Johanna (Archivbild): Der Familienkonflikt beschäftigt seit Jahren Gerichte. (Quelle: Eventpress/imago-images-bilder)
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Seit Jahren streiten Christina Block und ihr Ex-Mann Stephan Hensel erbittert um das Sorgerecht für ihre Kinder. Jetzt wird die Hamburger Unternehmerin angeklagt.

Es ist ein Familiendrama mit internationaler Tragweite: In einem langjährigen Sorgerechtsstreit zwischen der Hamburger Unternehmerin Christina Block und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel hat die Staatsanwaltschaft Hamburg Anklage gegen die 51-Jährige erhoben. Block wird vorgeworfen, in der Silvesternacht 2023/24 gemeinsam mit mehreren mutmaßlichen Mittätern zwei ihrer Kinder gewaltsam aus der Obhut des Vaters in Dänemark nach Deutschland gebracht zu haben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft lautet die Anklage unter anderem auf schwere Kindesentziehung, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Insgesamt wurden sieben Personen angeklagt. Christina Block bestritt die Tatvorwürfe. Für sie gilt die Unschuldsvermutung. Das "Abendblatt" zitierte ihren Anwalt Otmar Kury, er sehe eine unerträgliche Voreingenommenheit in der Anklage und trete dem vehement entgegen.

Jahrelanger Streit um drei Kinder

Christina Block und Stephan Hensel, die bis 2018 verheiratet waren, haben drei gemeinsame Kinder. Nach der Trennung lebten die Kinder bei ihrer Mutter in Hamburg. Doch im Sommer 2021 kam es zum Bruch: Zwei der Kinder kehrten nach einem Besuch beim Vater auf Sylt nicht nach Hause zurück. Stattdessen brachte Hensel sie nach Dänemark, wo er lebt – laut eigenen Angaben auf Wunsch der Kinder.

Es folgte ein grenzüberschreitender juristischer Streit: Ein Beschluss des Hanseatischen Oberlandesgerichts sprach Block das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu. Die dänischen Behörden wiederum hielten an einer Entscheidung zugunsten des Vaters fest – auch weil die Kinder bei persönlichen Anhörungen erklärt haben sollen, bei ihm bleiben zu wollen. Rückführungsanträge scheiterten, ein Umgang mit der Mutter kam offenbar nicht zustande.

Der Streit wurde zunehmend öffentlich und emotional. Hensel warf Block vor, die Kinder angeschrien und körperlich misshandelt zu haben. Block wies diese Anschuldigungen als frei erfunden zurück. Ein dänisches Gericht attestierte der Tochter laut Medienberichten "traumatische Symptome", eine psychologische Begutachtung durch deutsche Behörden lehnte der Vater ab. Auch er wird inzwischen verdächtigt, die Kinder unrechtmäßig nach Dänemark gebracht zu haben – ein Verfahren wegen Kindesentziehung ist anhängig.

Sorgerechtsstreit eskalierte an Silvester

Die Staatsanwaltschaft wirft Christina Block vor, im Zuge des festgefahrenen Streits eine Entführung der Kinder organisiert zu haben. In der Nacht auf den 1. Januar 2024 sollen mehrere mutmaßliche Beteiligte dem Vater der Kinder in Dänemark aufgelauert, ihn attackiert und die Kinder mit Gewalt in ein Fahrzeug gebracht haben. Laut Anklage wurden dem damals 13-jährigen Mädchen die Hände gefesselt, beiden Kindern soll der Mund mit Klebeband verschlossen worden sein.

Die Kinder seien anschließend in einem Wohnmobil nach Baden-Württemberg gebracht worden. Dort sei Christina Block zwei Tage später eingetroffen. Ermittler werfen ihr vor, gemeinsam mit einem Sicherheitsunternehmer und weiteren Helfern die Reise und Unterbringung organisiert zu haben.

Ermittlungen gegen mehrere Beteiligte

Neben Block wurden sechs weitere Personen angeklagt – darunter ihr 66-jähriger Lebensgefährte und ein Sicherheitsunternehmer. Ein mutmaßlicher Komplize wurde im Herbst 2024 auf Zypern festgenommen und sitzt in Hamburg in Untersuchungshaft.

Fünf weitere Verdächtige sind laut Staatsanwaltschaft flüchtig. Gegen sieben andere Personen, darunter Blocks Vater Eugen Block, wurden die Ermittlungen eingestellt. Dieser hatte nach eigener Aussage zwar Sicherheitsfirmen kontaktiert, eine Beteiligung aber stets bestritten.

Wenige Tage nach dem mutmaßlichen Übergriff wurden die Kinder in Hamburg gefunden und auf Anordnung der Behörden nach Dänemark zurückgebracht. Beide Eltern betonen, zum Wohle der Kinder zu handeln.

Verwendete Quellen
  • Weitere t-online-Artikel zum Thema
  • Pressemitteilung der Hamburger Staatsanwaltschaft vom 25. April 2025 (per E-Mail)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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