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Hamburg

Hamburg verbessert Prognosen zur S-Bahn-Auslastung: So funktioniert es


Technik im Nahverkehr
Woher weiß die Hamburger S-Bahn, wie voll ihre Züge sind?

Von t-online, jdl

11.06.2025 - 14:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Auslastungsanzeige am S-Bahnhof Elbbrücken in Hamburg (Archivbild): Welche Technik steckt dahinter?Vergrößern des Bildes
Eine Auslastungsanzeige am S-Bahnhof Elbbrücken in Hamburg (Archivbild): Welche Technik steckt dahinter? (Quelle: Dyfed Loesche)
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Digitale Anzeigetafeln an den Haltestellen der S-Bahn in Hamburg zeigen an, wo in einzelnen Wagen noch Platz ist. Aber woher weiß die Bahn, wie voll ihre Züge sind? Das System erhält derzeit eine entscheidende Neuerung.

Wer morgens am Hamburger Hauptbahnhof steht, kann schon vor dem Einsteigen sehen, wie voll die einfahrenden S-Bahnen sind. Anzeigen am Bahnsteig informiere in Echtzeit darüber, welche Wagen leer oder halbvoll sind – oder in welchen sich die Fahrgäste bereits dicht drängen. Aber wie funktioniert die Technik dahinter? Werden die Fahrgäste einzeln gezählt oder die Züge gar gewogen?

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Ganz anders: Möglich macht es eine in Hamburg entwickelte Technik namens "Lightgate". Sie misst mit Lichtschranken, wie viel Tageslicht durch die Fenster der einfahrenden Züge dringt – und schließt daraus, wie viele Menschen im Wagen sitzen. Ist der Zug leer, dringt mehr Licht an die Sensoren, bei vollen Abteilen deutlich weniger. Die Sensoren sind jeweils kurz nach den Stationen am Gleis installiert.

Auslastung per Ampelprinzip angezeigt

In den vergangenen zwei Jahren ist das Anzeigesystem nun in 88 Prozent der Bahnhöfe installiert worden. Die Auswertung ist laut Betreiber zu über 90 Prozent zuverlässig und wird sekundenschnell an einen zentralen Server und weiter auf die Bahnsteiganzeigen per Funk übertragen: grün für freie Plätze, gelb für mittlere Auslastung, rot für volle Wagen.

Seit die S-Bahn das System vor zwei Jahren an den ersten Bahnhöfen installierte, hat sich was getan. Am Mittwoch stellte die S-Bahn am Bahnhof Elbbrücken Neuerungen vor: Wie die Projektverantwortliche Julia Kuhfuß erklärte, ist nun Künstliche Intelligenz (KI) an das System angeschlossen. Damit kann die Anzeige fünf statt nur eine Station im Voraus Prognosen liefern. Das geht, weil die KI die aktuelle Auslastung mit Erfahrungswerten abgleicht.

Auf Wunsch der Hamburger HVV-Fahrgäste weisen die Anzeigen am S-Bahnhöfen nun zusätzlich aus, wo welcher Waggon hält – ähnlich wie bei der Fernbahn.

Auch die Verkehrsplanung profitiert

Ziel ist es, den Fahrgastfluss besser zu steuern: Wer sieht, dass der hintere Wagen leerer ist, geht im besten Fall dorthin – das unterstützt die gleichmäßigere Verteilung, den schnelleren Einstieg und pünktlichere Abfahrten, was letztlich den Frust bei den Fahrgästen reduziert.

Zusätzlich profitiert auch die Verkehrsplanung: Die erhobenen Daten liefern dem HVV genauere Informationen über Stoßzeiten und helfen bei der Optimierung von Fahrplänen oder dem Einsatz von Zusatzbahnen.

Flexible Preise in Zukunft möglich

Wie der Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks am Donnerstag erklärte, könnten mittelfristig im HVV, wie etwa beim Fernverkehr, Fahrkarten günstiger oder teurer angeboten werden, je nach erwarteter Auslastung des Systems.

Die Entwicklung des Systems startete 2018 in Hamburg und es wurde im Januar 2023 in Betrieb genommen. Die Berliner S-Bahn nutzt es seit September 2024. Laut Jan Schröder, Vorsitzender Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg, ist geplant, das System in weiteren Städten zu etablieren, darunter auch Frankfurt am Main und München.

Verwendete Quellen
  • brain-auslastungsinformation.de: "DB Lightgate 8760816"
  • Pressetermin der Hamburger S-Bahn am 11. Juni 2025 am Bahnhof Elbbrücken

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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