Großrazzia bei Hamburg SEK verhindert millionenschweren Kokain-Schmuggel

Spezialkräfte schlagen in Winsen (Luhe) zu: In einer Lagerhalle wollten Täter fast 3.600 Kilo Kokain bergen. Die Drogen waren zwischen Bananen versteckt.
Mit einem Zugriff des Spezialeinsatzkommandos (SEK) ist ein mutmaßlicher Großschmuggel von Kokain über den Hamburger Hafen verhindert worden. Insgesamt 3,6 Tonnen Betäubungsmittel mit einem geschätzten Marktwert von rund 90 Millionen Euro waren zwischen Bananen versteckt und sollten von Großbritannien nach Deutschland eingeführt werden. Der Zugriff erfolgte am Dienstagnachmittag in einer Lagerhalle im Winsener Moorweg im Landkreis Harburg.
Nach Angaben der Polizei Hamburg hatte das SEK unter der Leitung der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER, LKA 61) am Dienstag sechs Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Grundlage war ein Fund der britischen Behörden im Hafen von Southampton, wo die Drogen bereits am Donnerstag sichergestellt worden waren – versteckt in einem Kühlcontainer voller Bananen, der für Hamburg bestimmt war.
Zugriff beim Umpacken in Winsener Lagerhalle
Der Container erreichte den Hamburger Hafen und wurde anschließend mit einem Lkw nach Winsen (Luhe) gebracht. Dort wollten die mutmaßlichen Täter das vermeintlich noch enthaltene Kokain bergen – doch in diesem Moment griffen die Einsatzkräfte zu. Fünf Männer im Alter zwischen 26 und 41 Jahren wurden in der Lagerhalle festgenommen. Ein weiterer Tatverdächtiger, ein 53-Jähriger, floh während des Zugriffs in seine nahe Wohnung und wurde dort kurz darauf gestellt.
Laut Polizei kamen bei dem Zugriff ein gepanzertes Gerät vom Typ Survivor R sowie Sprengmittel zum Öffnen verschlossener Türen zum Einsatz. Der Bereich rund um den Einsatzort wurde weiträumig abgesperrt.
Vier Männer in U-Haft – zwei wieder auf freiem Fuß
Vier der Festgenommenen wurden in ein Untersuchungsgefängnis gebracht, gegen sie erließ ein Haftrichter Haftbefehle. Die anderen beiden wurden wieder entlassen – bei einem lagen keine Haftgründe vor, bei dem anderen fehlte der dringende Tatverdacht.
Die Durchsuchungen der Lagerhalle und der Wohnung des 53-Jährigen führten zur Sicherstellung mutmaßlicher Beweismittel. Die Ermittlungen durch das LKA 61 dauern an.
Polizei warnt vor Hafen-Infiltration
Im Zusammenhang mit dem Fall verweist die Polizei Hamburg auf ihre laufende Awareness-Kampagne "INOK" (Infiltration der Nordseehäfen durch Strukturen der Organisierten Kriminalität). Teil davon ist unter anderem ein anonymes Hinweisportal für Hafenbeschäftigte.
Darüber hinaus wurde im Juni 2024 das Hafensicherheitszentrum ins Leben gerufen – ein Zusammenschluss von Polizei, Generalzolldirektion und Hamburg Port Authority (HPA), der gezielt gegen kriminelle Strukturen im Hafen vorgehen soll.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hamburg vom 19. Juni 2025
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