Angriffe im Klassenzimmer Hamburgs Schulen melden über 100 schwere Gewalttaten

Islamistische Vorfälle sorgen für Schlagzeilen – doch ein Blick in die Polizeistatistik zeigt: Die Gewalt an Hamburgs Schulen nimmt auch insgesamt bedenklich zu.
In Hamburg häufen sich schwere Gewalttaten an Schulen: Allein im ersten Quartal 2025 registrierte die Polizei 103 Fälle gefährlicher oder schwerer Körperverletzung mit dem Tatort Schule. Besonders betroffen war der Bezirk Wandsbek mit 37 Vorfällen. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine CDU-Anfrage hervor.
Die CDU zeigt sich alarmiert. "Hier versagt die Gewaltprävention offenbar völlig", sagte Bildungspolitikerin Birgit Stöver. Besonders dramatisch sei die Lage an weiterführenden Schulen, doch auch Grundschulen seien betroffen.
Hinweise auf islamistischen Extremismus
Neben körperlichen Übergriffen sorgt auch religiös motivierter Extremismus für Besorgnis: 72 Mal wandten sich Hamburger Schulen im aktuellen und vergangenen Schuljahr mit Beratungsbedarf zu islamistischen Vorfällen an die Schulbehörde. Laut Senat handelt es sich dabei nicht um bestätigte Extremismusfälle, sondern um Hinweise und Verdachtsmomente, die individuell geprüft werden.
Der Senat betont, dass sich die Zahl dieser Anfragen statistisch nicht auffällig erhöht habe. Um ein Zeichen zu setzen, unterzeichneten Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften sowie Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) kürzlich eine gemeinsame Erklärung gegen Hass und Ausgrenzung an Schulen.
CDU fordert mehr Transparenz
Die CDU reicht das nicht. Bildungsexpertin Stöver kritisierte: "Konkrete Schulstandorte und Häufungstendenzen bleiben unbenannt." Es sei fahrlässig, wenn die Schulsenatorin Beratungsanfragen nicht als Warnsignal verstehe.
Auch im Umgang mit religiösem Extremismus fordert Stöver Veränderungen: "Wir brauchen endlich eine belastbare Datengrundlage, transparente Verfahren und eine Verpflichtung, Erfahrungen und Erlebnisse in unterrichtliche Praxis und Schulordnungen einzubinden."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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