AfD-Politikerin stört Protest Krankenhaus Groß Sand schließt Notaufnahme endgültig
Weinende Pflegekräfte verabschieden sich von Kollegen: Das Krankenhaus Groß Sand schließt seine Notaufnahme. Was das für Wilhelmsburg bedeutet.
Seit Dienstag ist die Elbinsel Wilhelmsburg ohne 24-Stunden-Notversorgung. Das katholische Krankenhaus Groß Sand hat seine Notaufnahme und Chirurgie endgültig geschlossen – ein Schritt, gegen den am Abend rund 500 Menschen demonstrierten. Der Protestzug verzögerte sich um 45 Minuten, weil sich AfD-Politikerin Nicole Jordan unter die Demonstranten gemischt hatte und diese erst nach Polizeieinsatz das Feld räumte, wie ein Reporter vor Ort berichtet.
Bereits am Morgen spielten sich emotionale Szenen ab: Pflegekräfte verabschiedeten sich weinend von ihren Kollegen aus der Notaufnahme. Ein buntes Banner verkündete: "Wir werden euch alle vermissen." Seit Wochenbeginn verhindert ein Sicherheitsdienst, dass verzweifelte Patienten trotz der Schließung Einlass suchen.
Krankenhaus Groß-Sand verschwindet nicht komplett
Die Demonstranten machten ihrer Wut Luft. "Ohne ZNA – Ab in den Sarg", stand auf einem Plakat. Besonders scharf kritisierte eine Rednerin die Verantwortlichen: Bürgermeister Tschentscher und die Senatoren müssten schließlich nicht nachts mit Schmerzen auf die S-Bahn warten, um eine Notaufnahme zu erreichen.
Das Krankenhaus verschwindet nicht komplett. Innere Medizin, Geriatrie und neurologische Frührehabilitation sollen zunächst weiterlaufen. Die Sozialbehörde verspricht eine neue Stadtteilklinik mit Unfallversorgung – wann diese kommt, bleibt offen.
Der Gesundheitsausschuss will sich kommende Woche in einer öffentlichen Anhörung mit der Schließung befassen. Bis zur neuen Klinik müssen Wilhelmsburger Notfälle den Umweg über benachbarte Stadtteile nehmen.
- Reporter vor Ort
- ndr.de: Krankenhaus Groß Sand: Demo gegen Schließungen
- abendblatt.de (kostenpflichtig): Groß Sand: 1000 Teilnehmer bei Demo gegen Aus der Notaufnahme
- mopo.de: Demo für Krankenhaus-Erhalt schlägt AfD-Frau in die Flucht
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
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