Bei Hamburg Forscher entdecken Grabhügel – Bronzeschwert freigelegt

Archäologen haben bei Ausgrabungen in der Nähe von Hamburg zwei Grabhügel aus der Bronzezeit freigelegt. Neben einer Grabkammer fanden sie ein Bronzeschwert und weitere Artefakte.
Archäologen haben bei Ausgrabungen in Itzstedt im Kreis Segeberg zwei Grabhügel aus der Bronzezeit entdeckt. Die Experten legten im Zentrum eines durch landwirtschaftliche Nutzung bereits stark abgetragenen Hügels eine Grabkammer aus Feldsteinen frei, wie das Landesamt für Archäologie mitteilte.
Obwohl organische Materialien wie ein ursprünglich vorhandener Baumsarg und das Skelett bereits vollständig zersetzt waren, blieben mehrere Grabbeigaben erhalten. Die Forscher fanden ein stark angegriffenes Bronzeschwert, Fragmente einer bronzenen Gewandnadel sowie ein keramisches Gefäß.
Der zweite Grabhügel offenbarte den Archäologen Reste der Einfassung einer zentralen Steinsetzung, allerdings in schlechterem Erhaltungszustand. Im Umfeld der Hügel entdeckten die Wissenschaftler zudem Siedlungsspuren aus der späteren Eisenzeit. Diese deuten möglicherweise darauf hin, dass die Grabmonumente auch in späteren Zeiten Teil des kulturellen Gedächtnisses blieben.
Ausgrabungen auf Areal von geplantem Wohngebiet
Die Ausgrabungen fanden statt, weil in dem Gebiet ein neues Wohngebiet entstehen soll. Das stark verrostete Bronzeschwert wurde in einem Block geborgen und zur Restaurierung ins Archäologische Landesmuseum Schloss Gottorf nach Schleswig gebracht. Dort werden Experten die Reste unter Laborbedingungen vorsichtig freilegen.
An dem Schwert anhaftende organische Reste, vermutlich von der Schwertscheide, blieben aufgrund der Korrosionsreste der Bronze erhalten. Die Archäologen erhoffen sich durch die Funde neue Erkenntnisse zur Bestattungskultur der mittleren Bronzezeit in Schleswig-Holstein.
Grabhügel prägen das Landschaftsbild
Grabhügel aus der Bronzezeit vor mehr als 3.000 Jahren prägen in Norddeutschland vielerorts das Landschaftsbild. Nach Angaben des Landesamts liegen die Grabhügel oft auf Anhöhen oder entlang früherer Wege. Besonders vor 3.200 bis 3.500 Jahren war es üblich, Verstorbene in aufwendig gestalteten Hügeln zu bestatten.
Die Toten wurden in ihrer Tracht und mit persönlichen Beigaben in ausgehöhlte Eichenstämme gelegt. Männer erhielten häufig Waffen wie Schwerter, Lanzen oder Beile, während Frauen Schmuck wie Halsringe, Armreifen oder Gürtelplatten, aber auch Dolche trugen. Nachfolgende Generationen legten oft auch im Umfeld Gräberfelder an.
- Nachrichtenagentur dpa
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