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Hamburg

Bronzeschwert bei Hamburg entdeckt: 3.000 Jahre alter Fund gibt Rätsel auf


Fund bei Hamburg
Anhaftungen an Schwert aus Grabhügel geben Rätsel auf

Von t-online
21.07.2025 - 17:02 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250721-911-008067Vergrößern des Bildes
Ausgrabungsfacharbeiter an der Grabstelle von zwei Grabhügeln aus der Bronzezeit: Ein Bronzeschwert wurde in einem Block geborgen und nach Schleswig gebracht. (Quelle: Christian Charisius)
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Archäologen entdecken bei Ausgrabungen nördlich von Hamburg ein 3.000 Jahre altes Bronzeschwert. Der Fund stammt aus einem Grabhügel und liefert neue Erkenntnisse zur Bronzezeit.

Archäologen haben bei Ausgrabungen in Itzstedt im Kreis Segeberg ein 3.000 Jahre altes Bronzeschwert entdeckt. Der bemerkenswerte Fund stammt aus einem Grabhügel aus der Bronzezeit, wie Grabungsleiter Matthias Lindemann am Montag bei der Vorstellung der Funde mitteilte.

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Das 65 Zentimeter lange Schwert lag in einer Zentralbestattung eines der beiden untersuchten Grabhügel. Der zweite Grabhügel war durch landwirtschaftliche Nutzung stark beschädigt.

"Es muss sich um ein Mitglied der lokalen Oberschicht gehandelt haben", sagte Lindemann. Zur bestatteten Person könne er noch nicht viel sagen. "Also, früher hieß es immer: Waffen gleich Mann, Schmuck gleich Frau." Das sei aber nicht in Stein gemeißelt.

Neben dem Schwert fanden die Archäologen ein Keramikgefäß und kleine Schmuckstücke in dem Grab.

Organische Reste am Schwert – 3.000 Jahre unter der Erde

Besonders wertvoll für die Forschung sind die organischen Reste an dem Schwert, vermutlich von der Schwertscheide. Lindemann betonte: "Das ist etwas ganz Seltenes, was wir mit moderner Analysemethodik noch weit, weit verfolgen können. Ich hoffe, dass da noch sehr viele spannende Ergebnisse dabei rauskommen."

Das Bronzeschwert wurde von Grabungsfacharbeiter Heiko Drebitz freigelegt. Der Fund sei für ihn etwas Besonderes. "Das liegt 3.000 Jahre unter der Erde. Du bist der Erste, der das freilegt und der das wieder zu Gesicht bekommt", sagte Drebitz. Man müsse bei der Arbeit immer mit Respekt vorgehen. "Hier lag ja auch immerhin ein Mensch."

Schwert wird in Schleswig analysiert

Die Ausgrabungen fanden statt, weil in Itzstedt ein neues Wohngebiet entstehen soll. Das stark verrostete Schwert wurde in einem Block geborgen und zur Restaurierung ins Archäologische Landesmuseum Schloss Gottorf nach Schleswig gebracht. Dort werden Experten die Reste unter Laborbedingungen vorsichtig freilegen.

Nach Angaben des Landesamts gab es in Schleswig-Holstein einst vermutlich eine fünfstellige Zahl bronzezeitlicher Grabhügel. Viele wurden jedoch im Laufe der Zeit abgetragen oder überpflügt. Die Hügel liegen oft auf Anhöhen oder entlang früherer Wege.

Vor 3.200 bis 3.500 Jahren war es üblich, Verstorbene in aufwendig gestalteten Hügeln zu bestatten. Die Toten wurden in ihrer Tracht und mit persönlichen Beigaben in ausgehöhlte Eichenstämme gelegt. Männer erhielten häufig Waffen, Frauen trugen Schmuck und manchmal auch Dolche.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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