Insbesondere Berufsanfänger Mehr als 1.300 Polizisten haben in Hamburg einen Nebenjob

Insbesondere jüngere Gesetzeshüter gehen in der Hansestadt einer Nebentätigkeit nach. Doch kann es dabei zu Interessenskonflikten mit dem Job als Polizeibeamter geben?
Mehr als 1.300 Polizeibeamte haben in Hamburg nach Behördenangaben (Stand Ende November) einen Nebenjob. "Die Gründe sind weitestgehend finanzieller Art", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GDP) Hamburg, Lars Osburg, der Deutschen Presse-Agentur. Demnach arbeiten Polizisten nebenher zum Beispiel an der Tankstelle, lesen Heizungen ab oder kellnern.
In der Hansestadt gibt es nach Angaben der Polizei insgesamt mehr als 9.300 Polizeibeamte (Stand Juli). Dass es durch den Nebenjob eines Polizisten zu einem Interessenkonflikt kommt, schließen sowohl Gewerkschaft, als auch Polizei aus. "Es wird im Einzelfall geprüft, ob bei der Ausübung (...) eine Beeinträchtigung dienstlicher Interessen zu befürchten ist", sagte ein Polizeisprecher.
Insbesondere Berufsanfänger versuchen Gewerkschaftsangaben zufolge mit einem Nebenjob unter anderem Kredite abzubezahlen oder für einen Urlaub zu sparen. Bei Paaren reiche das Geld oft nicht aus, wenn ein Gehalt durch eine Schwangerschaft wegbreche, betonte der stellvertretende Landesvorsitzende.
Wegen des Nebenjobs bleibe in der restlichen Freizeit nur noch wenig Platz für Freunde und Familie, "was aufgrund des Schichtdienstes eh schon schwierig ist", sagte Osburg. Die Gewerkschaft der Polizei fordert daher, dass der Hamburger Senat die Gehälter der Polizeibeamten anhebt, indem beispielsweise die Schichtdienstzulage erhöht wird.
- Nachrichtenagentur dpa