Gewalt gegen Beamte Angriffe auf Polizisten in Hamburg steigen

Ob bei Demos oder Fußballspielen – immer wieder werden Polizisten angegriffen. Dem Hamburger Polizeipräsidenten zufolge häufen sich die Fälle von Gewalt gegen Polizisten. Der Schutz der Beamten soll nun weiter ausgebaut werden.
Die Angriffe auf Hamburger Polizeibeamte sind weiter gestiegen, das berichtet der Hamburger Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer: "Solche Vorfälle nehmen mit Sicherheit zu. Auch wenn es nicht optimal statistisch erfasst wird, haben wir dort ein klares Bild", sagte Meyer dem "Hamburger Abendblatt" (Samstag). Die Polizei werde gerade in der Pandemie als "personifizierter Staat" wahrgenommen, dort entlade sich auch Frust von Einzelnen.
Die Polizei habe deshalb bereits vor längerer Zeit begonnen, den Schutz der Kolleginnen und Kollegen deutlich zu verbessern, sagte Meyer. "Das fängt mit den Mehrzweck-Schutzwesten an, geht über die Einführung von Bodycams zu einem ballistischen Schutzschild, das es auf vielen Streifenwagen gibt."
Meyer ruft in der Regel jeden verletzten Beamten persönlich an, um sich nach dem Wohlbefinden zu erkundigen. "Die Kolleginnen und Kollegen halten im wahrsten Sinne die Knochen hin. Man sollte auch wahrnehmen, dass es sich hier oft nicht nur um kleine Kratzer handelt."
Hamburg: "Auch bei der Ausrüstung sind wir noch nicht am Ende."
Der Polizeipräsident wünschte sich, dass sich die Gesellschaft nie an solche Übergriffe gewöhnt. "Wir versuchen, unseren Anteil zu leisten, legen schon in der Ausbildung einen starken Fokus auf Kommunikation und Deeskalation." In dieser Hinsicht seien die Rückmeldungen bereits gut, und es soll noch weiter daran gearbeitet werden. "Auch bei der Ausrüstung sind wir noch nicht am Ende."
Ein Taser, eine Distanz-Elektroimpulswaffe, werde dennoch keine Standardwaffe für die Beamten. "Wenn ein Angreifer mit einem Messer acht Meter entfernt ist, dauert es weniger als eine Sekunde, bis ich in seiner Angriffsreichweite bin. Stoppt der Taser ihn dann nicht sofort, habe ich als einzelner Polizist im Einsatz keine Chance mehr." Im Teameinsatz könne er dagegen in bestimmten Situationen ein Mittel sein, um schwere Verletzungen zu vermeiden. "Wir prüfen gerade, ob der Einsatz ausgeweitet wird."
- Nachrichtenagentur dpa