Hamburg Kampnagel: Tour durch koloniale Geschichte
Das Live Art Festival auf Kampnagel vom 2. bis zum 11. Juni steht in diesem Jahr unter dem Motto "back to live, back to irreality". Eröffnet wird das Tanz- und Theaterfestival mit "Trance", einer 12-stündigen Performance des chinesischen Künstlers Tianzhuo Chen. "Tianzhuo Chen schafft überbordende Bilderwelten, die mehr Installation als Theater sind und das Publikum eintauchen lassen in eine popkulturelle Science-Fiction-Welt zwischen Ost und West", teilte Kampnagel mit.
Ebenfalls keine Unbekannte im Kampnagel-Programm ist Monika Gintersdorfer, die am 3. und 4. Juni mit ihrer Gruppe La Fleur das Stück "Nana kriegt keine Pocken" zeigt, in dem sie Texte von Émile Zola und Virginie Despentes auf deren Thesen zu Feminismus und sexueller Gewalt untersucht.
Der in Hamburg lebende syrische Medienkünstler Sirwan Ali zeigt zusammen mit dem Filmemacher Alaa AboFarraj "In your shoes": Ein digitales Experiment, in der die beiden Künstler den aktuellen Alltag im kriegsgebeutelten Damaskus und im nachkriegsgezeichneten Hamburg parallel erfahrbar machen.
In einem dreitägigen Forum, das das Goethe-Institut Hamburg gemeinsam mit Kampnagel veranstaltet, geht es um die "Dynamiken der globalen Rechten". Dabei soll die Debatte um organisierte rechte Strukturen in Deutschland und weltweit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Mit dabei: Die Installation "Wir sind hier" der Medienkünstlerin Talya Feldmann, das Gastspiel "Mölln 92/22" von Nuran David Calis vom Schauspiel Köln und das Forschungsprojekt "Rechte Räume", das kritische Stadtrundgänge durch Hamburg anbietet.
Als Barkassenfahrt auf der Elbe organisiert die Hamburger Choreografin Yolanda Gutierrez eine Spurensuche in der kolonialen Vergangenheit Hamburgs zusammen mit Tänzerinnen und Tänzern aus Windhuk, der Hauptstadt Namibias, und aus Hamburg.