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Hamburg

Ukraine-Krise: Vattenfall stoppt Rückbau von Kohlekraftwerk in Hamburg


Mögliche Gasengpässe
Vattenfall stoppt Rückbau von Kraftwerk Moorburg

Von dpa
Aktualisiert am 28.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Kohlekraftwerk Moorburg (Archivbild): Das Werk soll nur wieder in Betrieb genommen werden, wenn es die Bundesregierung fordert.Vergrößern des Bildes
Kohlekraftwerk Moorburg (Archivbild): Das Werk soll nur wieder in Betrieb genommen werden, wenn es die Bundesregierung fordert. (Quelle: Joerg Boethling/imago-images-bilder)

Der Krieg in der Ukraine lässt auch die deutschen Klimaziele wanken. Ein Stopp von Gaslieferungen aus Russland hätte nicht nur steigende Preise als Ergebnis. Vattenfall reagiert auf die Krise: Das Kraftwerk Moorburg bleibt vorerst.

Der Energiekonzern Vattenfall hat die Vorbereitungen für den Rückbau des Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg wegen des Krieges in der Ukraine vorerst gestoppt. "Vattenfall hat die Maßnahmen zur Vorbereitung des Rückbaus der Anlage bis Mitte März ausgesetzt, um die Situation zu bewerten und Optionen für ein Szenario offenzuhalten, in dem die Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland möglicherweise eingestellt werden", sagte ein Vattenfall-Sprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Generell habe Vattenfall jedoch nicht die Absicht, das Steinkohlekraftwerk im Hamburger Hafen wieder in Betrieb zu nehmen. "Das Kraftwerk würde nur dann wieder in Betrieb genommen werden, wenn die Bundesregierung beziehungsweise die Bundesnetzagentur dies verlangen würde", sagte der Sprecher.

Kraftwerk in Hamburg Moorburg sollte eigentlich noch Jahre am Netz bleiben

Das stets umstrittene Kraftwerk war im vergangenen Jahr knapp sechseinhalb Jahre nach seiner Inbetriebnahme 2015 endgültig stillgelegt worden. Für Vattenfall war das Kraftwerk von Anfang an ein Fiasko. Denn statt wie geplant dafür maximal rund 1,7 Milliarden Euro auszugeben, entwickelte sich das Projekt zu einem politischen und juristischen Dauerstreit. Verschärfte Umweltanforderungen, nachträgliche Bauauflagen sowie Materialprobleme bei Zulieferungen verteuerten das Projekt letztlich auf rund drei Milliarden Euro.

Moorburg war eines der modernsten und effizientesten Kohlekraftwerke in Deutschland und sollte eigentlich bis 2038 am Netz bleiben. Als eines der größten Kraftwerke Europas konnte es mit seinen zwei Kraftwerksblöcken mit jeweils 827 Megawatt Leistung technisch elf Terawattstunden Strom im Jahr erzeugen. Das sind elf Milliarden Kilowattstunden und entspricht fast dem Stromverbrauch Hamburgs.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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