Nach Klebe-Aktion am Dirigentenpult Elbphilharmonie zeigt Verständnis für Klimaaktivisten
Klimaaktivisten haben auch eine Bühne im berühmtesten Konzerthaus Hamburgs gefunden. Anders als das Publikum äußerte ein Sprecher Verständnis für die Aktion.
Kurz vor Beginn eines Konzerts in der Elbphilharmonie haben sich Klimaaktivisten der "Letzten Generation" am Mittwochabend an einem Dirigentenpult festgeklebt (Hier lesen Sie die ganze Geschichte). In einem Video, das die Gruppe auf Twitter verbreitete, sieht man eine Frau und einen Mann, die jeweils mit Warnweste bekleidet an dem Pult auf der Bühne stehen und zum Publikum sprechen.
Die Aktivisten forderten zum Widerstand gegen die ihrer Meinung nach unentschlossene Klimapolitik der Regierung auf. Auf dem Video sind Rufe aus dem Publikum zu hören wie "Oh, nein" oder "Raus".
Elbphilharmonie wünscht sich "störungsfreie Konzerterlebnisse"
Die Polizei hatte am Abend mitgeteilt, die beiden Aktivisten seien nach kurzer Zeit von dem Geländer gelöst und in Gewahrsam genommen worden. Ein Sprecher der Elbphilharmonie bestätigte die Störaktion am Donnerstag.
Zwei Umweltaktivisten seien auf die Bühne gestiegen, hätten sich am Geländer des Dirigentenpults festgeklebt und eine Erklärung verlesen. Das Konzert habe mit sechs Minuten Verspätung beginnen können, nachdem die Aktivisten die Bühne verlassen hätten, sagte der Sprecher.
"Selbstverständlich wünschen wir uns störungsfreie Konzerterlebnisse für unser Publikum. Wir verstehen aber auch die von den jungen Protestierenden friedlich zum Ausdruck gebrachte Sorge um unsere natürlichen Lebensgrundlagen."
Aktivistin: "Wir haben nur diesen einen Planeten"
In ihrer Rede sagte eine Aktivistin der "Letzten Generation": "Genau wie es nur ein Geigenkonzert von Beethoven gibt, haben wir nur diesen einen Planeten, dessen Grenzen wir so sehr missachten, dass klimabedingte Katastrophen häufiger und tödlicher werden".
Und: "Es wird keine Elbphilharmonie mehr geben, um Beethoven zu genießen, wenn Hamburg unter Wasser steht."
- Nachrichtenagentur dpa