Bündnis im Einzelhandel Streik bei Ikea und Thalia in Hamburg, Berlin und Brandenburg
Die Ikea-Einrichtungshäuser Altona, Moorfleet und Schnelsen sowie alle Thalia-Filialen in Hamburg werden am Freitag bestreikt.
Beschäftigte des Möbelhauses Ikea und des Buchhändlers Thalia in Hamburg streiken am Freitag gemeinsam. Um ihre Interessen gegenüber ihren Arbeitgebern durchzusetzen, haben sie ein "Streikbündnis" geschlossen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi werden die Ikea-Einrichtungshäuser Altona, Moorfleet und Schnelsen sowie alle Thalia-Filialen in der Stadt ganztägig bestreikt. Auch in Berlin und Brandenburg werden Ikea und Thalia bestreikt.
Verdi fordert für die Ikea-Beschäftigten einen Tarifvertrag "Gesundheitsschutz, Digitalisierung, Omnichannel und Qualifizierung", kurz "Zukunftstarifvertrag". Konkret erwartet die Gewerkschaft von Ikea bessere Maßnahmen zum Schutz vor Überlastung der Beschäftigten. Der Möbelhändler ist im Umbruch und baut das Digitalgeschäft aus. Ikea ist im Einzelhandel tarifgebunden. Zusätzliche Themen rund um die Digitalisierung seien aber nicht im Flächentarifvertrag geregelt, kritisiert Verdi.
Ikea will nicht mit Verdi verhandeln
Aus Sicht der Gewerkschaft müssen in einem zusätzlichen Tarifvertrag unter anderem Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, zur Beschäftigungssicherung und zu Weiterbildungen vereinbart werden. Ikea Deutschland erwirtschafte ein deutliches Umsatzplus, aber das Personal wachse nicht im gleichen Maß.
Nach Angaben von Verdi wurden die Tarifverhandlungen im Mai 2021 angestoßen. Ikea lehnte nach Gesprächen im Sommer den Tarifvorschlag im November ab. "Nach intensiver Beratung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, bei unserer ursprünglichen Entscheidung zu bleiben und keine Verhandlungen mit Verdi aufzunehmen", teilte Ikea Deutschland mit. Stattdessen wolle man intern über die notwendigen Vereinbarungen und Regelungen verhandeln.
Die Thalia-Beschäftigten wollen derweil in die Tarifbindung zurückkehren. "Der Arbeitgeber beging Anfang des Jahres Tarifflucht, verabschiedete sich aus dem Tarifvertrag und strebt nun ein einseitig angeordnetes, erfolgsabhängiges Vergütungssystem an", heißt es von der Gewerkschaft Verdi. "Dagegen wehren sich die Angestellten."
- Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa