War es ein Killerkommando? Kopfschuss auf Freund von Rapper Milonair: Polizei nennt neue Details
In Hamburg-Vettel finden Passanten einen angeschossenen Mann, die Polizei eine Waffe. Von den Tätern fehlt weiter jede Spur. Ging es um Drogengeschäfte?
Am 21. September 2022 fanden Passanten einen lebensgefährlich verletzten Mann auf einem Gehweg in Hamburg-Veddel: Ihn hatte ein Schuss am Kopf getroffen. Der 37-Jährige überlebte nur dank einer Not-OP. Bei dem Opfer soll es sich Berichten zufolge um ein Mitglied des Fußballvereins "Milonairs Club" des Rappers Milonair handeln. Die beiden seien auch privat befreundet.
Jetzt hat die Polizei ihren Fahndungsaufruf erneuert und neue Details zu dem Fall genannt. Zudem setzte die Staatsanwaltschaft eine Belohnung auf Hinweise, die zu den Tätern führen, aus. "Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen lauerten zwei unbekannte Täter dem Opfer Hulisi B. vor dem Gelände des Sportplatzes in der Slomanstraße auf", teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der 37-Jährige habe dort auf einen Bekannten gewartet, der ihn nach dem Fußballtraining abholen und nach Hause fahren wollte.
"Ohne vorherige Ansprache wurde dem Geschädigten dabei mit einer scharfen Schusswaffe aus kurzer Entfernung einmal in den Kopf geschossen", so die Beamten weiter. Dann seien die Täter durch die angrenzende Grünanlage am Immanuelplatz in Richtung der Bahngleise an der Straße "Am Gleise" geflüchtet. Dort verliere sich ihre Spur. Die Polizei vermutet, dass sie mit einem Auto weitergefahren seien. Auf dem Fluchtweg sei die Tatwaffe gefunden worden. Es handelt sich dabei um eine Pistole der Marke Beretta, Kaliber 9mm.
5.000 Euro Belohnung für Hinweise
Fast fünf Monate später ist die Tat weiter ungeklärt. Die Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Tat im Zusammenhang mit Drogengeschäften steht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ der zuständige Ermittlungsrichter einen Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung. Dafür wurde nun ein Foto des Geschädigten und der Tatwaffe veröffentlicht. Am Mittwoch war der Fall zudem Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY". Mehr dazu lesen Sie hier. Seit der Ausstrahlung seien allerdings nur ein bis zwei Anrufe bei der Polizei eingegangen und die seien nicht relevant gewesen, sagte ein Sprecher am Donnerstag.
Zeugen hätten die beiden Täter wie folgt beschrieben:
- Täter 1: etwa 20 bis 25 Jahre alt, etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß (kleiner als Täter 2), normale bis kräftige Figur, helle Hautfarbe, trug ein Basecap, eine dunkle Jacke, deren Kapuze über das Basecap gezogen war, ein weißes Tuch als Kopftuch oder Stirnband
- Täter 2: etwa 20 bis 25 Jahre alt, etwa 1,80 bis 1,85 Meter groß (größer als Täter 1), schlanke Figur, helle Hautfarbe, trug ein Basecap und eine dunkle Kapuzenjacke
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Ergreifung der unbekannten Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft Hamburg eine Belohnung in Höhe 5.000 Euro ausgesetzt. Zeugen, die Hinweise auf die Täter geben können oder sonst zur Tataufklärung beitragen können, werden gebeten, sich unter 040/4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an einer Polizeidienststelle zu melden. Hinweise nimmt die Polizei auch per E-Mail unter lkahh6-hinweise@polizei.hamburg.de entgegen.
- presseportal.de: Pressemitteilung der Polizei Hamburg vom 15. Februar 2022
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa