"Sextortion" in Hamburg Nacktfotos gegen 50.000 Euro – Täter erpressten Grünen-Politiker
Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Nord wurde erpresst: Täter drohten damit, ein Nacktfoto von ihm zu veröffentlichen. Doch der Grünen-Politiker verweigerte die Zahlung.
Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Nord, Michael Werner-Boelz (Grüne), wurde anscheinend Opfer eines Verbrechens: Kriminelle erpressten von ihm 50.000 Euro, indem sie ihm mit der Veröffentlichung eines Nacktfotos drohten. Der 56-Jährige bestätigte den Vorfall der "Bild"-Zeitung.
Berichten zufolge hatte sich eine Frau über Facebook bei Werner-Boelz gemeldet und vorgegeben, eine Französin zu sein, die im Hamburger Stadtteil Bramfeld lebe. Sie hatten wochenlang gechattet und Nacktfotos ausgetauscht. Als der Bezirksamtsleiter seinen Fehler bemerkte und versuchte, das Foto zu löschen, war es bereits zu spät: Am Ostersamstag kam die Erpressungsforderung.
Die Täter hatten das Foto auf einer Website in Osteuropa veröffentlicht, wie "Bild" weiter berichtet. Derzeit versuchen die Ermittler, die Website zu schließen.
Bezirksamtsleiter Werner-Boelz mit "Sextortion" erpresst
Diese Art von Verbrechen wird in Fachkreisen als "Sextortion" bezeichnet und zählt zur international organisierten Kriminalität. Die Täter gehen davon aus, dass Opfer aus Scham nicht zur Polizei gehen und stattdessen die geforderte Summe zahlen. Werner-Boelz weigerte sich jedoch – und informierte die Behörden.
Die Ermittlungen laufen, und sowohl das LKA 13 als auch Interpol sind laut "Bild" involviert. Werner-Boelz erlangte bundesweite Aufmerksamkeit für seine Forderung, den Bau von Einfamilienhäusern zu stoppen. Basierend auf seinen Erfahrungen rät der grüne Politiker anderen Opfern, nicht zu schweigen und die Täter anzuzeigen.
- bild.de: Grünen-Politiker mit Nacktfoto erpresst
- mopo.de: 50.000 Euro gefordert: Bezirkschef von Hamburg Nord mit Nacktfoto erpresst