Newsblog zum 1. Mai in Hamburg Mehr als 12.000 Menschen bei Demos dabei
Die Polizei zieht eine positive Bilanz nach dem 1. Mai, an dem Tausende bei großen Demos dabei waren. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- 8.30 Uhr: Mehr als 12.000 Menschen bei Demos
- 20.15 Uhr: Notarzteinsatz bei Demonstration
- 19.45 Uhr: Demo aufgelöst
- 19.08 Uhr: Polizei kesselt Teilnehmer ein – Wasserwerfer steht bereit
- 18.10 Uhr: Weiterer Demo-Zug läuft, der andere wartet noch immer
- 17.15 Uhr: Polizei lässt vermummte Teilnehmer nicht starten
- 16.30 Uhr: Erster Demozug beendet
- 15.25 Uhr: Teilnehmer vermummen sich – Demo gestoppt
- 15.15 Uhr: Antifa-Gruppen ziehen durch die Stadt
- 12.15 Uhr: Erste Demozüge gehen los – Rauchtöpfe gezündet
- 8 Uhr: Zahlreiche Demonstrationen sind für den 1. Mai geplant
- 19 Uhr: "Klassenfest" verläuft friedlich
- 18 Uhr: Mehrere Hundertschaften im Einsatz
Der 1. Mai in Hamburg verlief ohne größere Zwischenfälle oder Ausschreitungen. Alle Entwicklungen im t-online-Newsblog zum Nachlesen.
8.30 Uhr: Mehr als 12.000 Menschen bei Demos
Nach Angaben der Polizei Hamburg haben sich am 1. Mai mehr als 12.000 Menschen an den Demonstrationen linker Gruppen und der Gewerkschaften beteiligt. Zu der zentralen Demo des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) kamen demnach rund 7.000 Menschen. Eine weitere DGB-Kundgebung lief mit 500 Teilnehmenden durch den Stadtteil Bergedorf. Dem Bündnis "Wer hat, der gibt" folgten etwa 2.700 Personen unter dem Motto "Klassensturz statt Kassensturz". Bis zu 1.500 waren bei der revolutionären 1.-Mai-Demo der Gruppe "Roter Aufbau" dabei, die selbst von bis zu 4.000 Menschen spricht. Zu einer anarchistischen Demo, die letztlich nicht loslief, kamen etwa 1.000 Menschen. Im Umfeld dieser Demo wurde ein Demonstrant mutmaßlich von einem Polizisten umgestoßen und schwer verletzt. Lesen Sie hier mehr dazu. Die Polizei hatte mehr als 1.500 Beamte im Einsatz. "Tausende Menschen haben wieder gezeigt, wie man friedlich demonstriert. Wiederholt haben Vermummte heute aber auch bewiesen, dass es ihnen nicht um echte Inhalte geht", wird Polizeisprecherin Sandra Levgrün zitiert.
Dienstag, 2. Mai
20.15 Uhr: Notarzteinsatz bei Demonstration
Die "Hamburger Morgenpost" berichtet, dass an der Schäferkampsallee ein Demo-Teilnehmer von einem Notarzt versorgt werden müsse. Er soll nach einem Zusammenprall mit einem Polizisten gestürzt sein. Anschließend soll der Mann einen Krampfanfall erlitten haben.
19.45 Uhr: Demo aufgelöst
Der t-online Reporter meldet, dass die anarchistische Demonstration aufgelöst wurde. Die eingekesselten Menschen durften wieder gehen. Immer wieder sei es zu kleineren Konfrontationen zwischen Aktivisten und Polizei gekommen. Mindestens eine Person sei verletzt.
19.08 Uhr: Polizei kesselt Teilnehmer ein – Wasserwerfer steht bereit
Wie ein t-online-Reporter von vor Ort berichtet, habe der vordere Block der anarchistischen Demonstration versucht, diese zu verlassen. Daraufhin seien die Demonstranten von mehreren behelmten Hundertschaften umstellt worden. Zwei Wasserwerfer stehen demnach in der Nähe bereit.
Streitpunkt ist beim Aufzug des Bündnisses "Schwarz-Roter 1. Mai" wohl weiter das Vermummungsverbot. Zwar hätten zahlreiche Teilnehmer ihre Sonnenbrillen abgesetzt und trügen nun nur noch FFP2-Masken und Mützen. Der Polizei reiche dies jedoch noch nicht. Solange die Teilnehmer ihre Vermummungen nicht abnehmen würden, bleibe es bei einer "stationären Kundgebung", sagte eine Polizeisprecherin t-online.
18.10 Uhr: Weiterer Demo-Zug läuft, der andere wartet noch immer
Während die Demoteilnehmer des "Roten Aufbaus Hamburg” ihren Protestmarsch bereits beendet haben, warten die Teilnehmer des Bündnisses "Schwarz-Roter 1. Mai" weiterhin auf die Genehmigung der Polizei, endlich zu starten. Wie sowohl ein Reporter vor Ort als auch die "Hamburger Morgenpost" berichten, hält die Polizei weiter an den Vorgaben zum Vermummungsverbot fest.
Solange die Teilnehmer ihre Schals und Masken nicht abnehmen würden, bleibe der Demo-Zug stehen. Ein Transparent, auf dem ein brennendes Polizeifahrzeug abgebildet war, musste auf Aufforderung der Polizei zudem abgenommen werden.
17.15 Uhr: Polizei lässt vermummte Teilnehmer nicht starten
Weil ein Großteil der Teilnehmer des Demo-Zuges des anarchistischen Bündnisses "Schwarz-Roter 1. Mai" sich vermummt hat, weigert sich die Polizei, den Marsch starten zu lassen. Zwar würden einzelne Teilnehmer immer wieder kleine Schritte vorrücken, richtig in Bewegung ist der Protestzug jedoch noch nicht gekommen – dabei sollte das Ganze bereits um 16 Uhr beginnen.
Wie eine Sprecherin der Polizei der "Hamburger Morgenpost" sagte, sei ein Beginn so nicht durchzuführen. Zur Not bleibe es bei einem "stationären Protest".
16.30 Uhr: Erster Demozug beendet
Die "Wer hat, der gibt"-Demo ist vor wenigen Minuten beendet worden. Nach Polizeiangaben waren daran etwa 2.700 Menschen beteiligt. Laut den Beamten kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.
Am Tierpark Hagenbeck sollte eigentlich um 16 Uhr die Demo des anarchistischen Bündnisses "Schwarz-Roter 1. Mai" beginnen. Dieser Zug verspätet sich nach Angaben der "Hamburger Morgenpost" etwas. Man warte auf den Lautsprecherwagen der "Wer hat, der gibt"-Demo.
15.25 Uhr: Teilnehmer vermummen sich – Demo gestoppt
Weil einige Demo-Teilnehmer Schals und Masken über ihre Gesichter zogen und sich so vermummten, wurde der Demozug kurzzeitig gestoppt. Wie ein Reporter vor Ort berichtete, seien zudem Rauchtöpfe gezündet worden. Die Teilnehmer kamen der Anweisung der Polizei nach und tauschten ihre Schals gegen medizinische Masken aus. Während der kurzen Zwangspause liefen im Hintergrund weitere Redebeiträge gegen Kapitalismus und Umverteilung.
15.15 Uhr: Antifa-Gruppen ziehen durch die Stadt
Verschiedene Gruppen und Initiativen, darunter die Gruppe "Wer hat, der gibt", "Hamburg Enteignet" und "Ende Gelände" ziehen mit einer Bündnisdemo durch den Hamburger Stadtteil Harvestehude. Zudem hätten sich mehrere Antifa-Gruppen den Teilnehmern angeschlossen.
Unter dem Motto "Klassensturz statt Kassensturz" richten sich die Demonstrierenden gegen soziale Ungerechtigkeit. "Wie soll man seines Glückes Schmied sein, wenn man keine Produktionsmittel besitzt?", hieß es unter anderem bei einer Rede. Wir bräuchten ein System, das Chancengleichheit bietet und für alle funktioniert, so die Rednerin von "Wer hat, der gibt".
Wie ein Reporter vor Ort berichtet, hätten sich gleich zu Beginn der Demo zahlreiche Einsatzkräfte positioniert und die Aufstellung des Demozugs gefilmt. Die "Hamburger Morgenpost" berichtet zudem, dass sich vereinzelt Teilnehmer vermummen würden. Die Rede ist von etwa 800 Teilnehmern, die sich der Demonstration angeschlossen hätten.
12.15 Uhr: Erste Demozüge gehen los – Rauchtöpfe gezündet
Die ersten Demozüge in Hamburg haben sich gegen 12 Uhr auf den Weg gemacht. Wie ein Reporter vor Ort berichtet, laufen Teilnehmer von der Straßburger Straße in Richtung Barmbeck. Mit dabei ist unter anderen der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Gewerkschaften Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Zudem nehmen Parteien, wie die SPD, am Marsch teil. Unter den Demonstranten befänden sich auch Gruppierungen aus dem linksradikalen Spektrum. Direkt nach Beginn des Aufzuges sei es nach Reporterangaben zum Zünden erster Rauchtöpfe gekommen. Insgesamt sollen sich mehrere Tausend Menschen auf der Straße befinden.
Montag, 1. Mai
8 Uhr: Zahlreiche Demonstrationen sind für den 1. Mai geplant
Anlässlich des Tags der Arbeit sind zahlreiche Versammlungen und Aufzüge in Hamburg angemeldet worden, so die Polizei Hamburg. Durch einige davon sei mit temporären Verkehrssperrungen im Hamburger Stadtgebiet zu rechnen.
An folgenden Orten sind Versammlungen geplant, die Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben können:
- 9 bis 14 Uhr: Lohbrügger Markt, Ludwig-Rosenberg-Ring – Alte Holstenstraße – Johann-Adolf-Hasse-Platz – Vierlandenstraße – Bergedorfer Straße – Mohnhof – Wentorfer Straße – Möllers Kamp – August-Bebel-Straße, Bergedorfer Rathauspark: Aufzug: "1. Mai – Kundgebung!"
- 10 bis 13 Uhr: Harburger Rathausplatz, Knoopstraße – Bremer Straße – Hastedtstraße – Kroosweg – Eißendorfer Straße – Knoopstraße, Harburger Rathausplatz: Aufzug: "1.Mai – Tag der Arbeit ( Motto: Ungebrochen solidarisch – 1. Mai 2023)!"
- 11 bis 15 Uhr: Straßburger Straße, Dithmarscher Straße – Stormarner Straße – Mühlenstraße – Brauhausstraße – Eilbeker Weg – Friedrichsberger Straße – Pfenningsbusch – Bramfelder Straße – Fuhlsbüttler Straße, Bert-Kaempfert-Platz: Aufzug: "Ungebrochen solidarisch – 1.Mai 2023!"
- 13 bis 16.15 Uhr: Eppendorfer Baum, Klosterstern – Harvestehuder Weg – Mittelweg – Theodor-Heuss-Platz - Dammtordamm, Dag-Hammarskjöld-Platz: Aufzug: "Klassensturz statt Kassensturz!"
- 15.30 bis 19.30 Uhr: Koppelstraße, Julius-Vosseler-Straße – Lenzweg – Methfesselstraße – Osterstraße – Schulweg – Doormannsweg – Fruchtallee – Schäferkampsallee – Schröderstiftstraße – An der Verbindungsbahn – Edmund-Siemers-Allee, Theodor-Heus-Platz: , Aufzug: Tenor: "Das System ist die Krise – Anarchismus in die Offensive!"
- 16 bis 19 Uhr: Kirchenallee, Steintorplatz – Steindamm – Lübeckertordamm – Wallstraße – Bürgerweide – Landwehr – Wandsbeker Chaussee – Richardstraße – Eilbeker Weg – Wagnerstraße – Hamburger Straße – Barmbeker Markt – Bramfelder Straße – Fuhlsbüttler Straße, Wiesendamm: Aufzug: „Kampf auf der Straße, Streik im Betrieb – Das ist unsere Antwort auf eure Politik! Heraus zum revolutionären 1.Mai!"
Die Polizei empfiehlt, mögliche Verkehrsbeeinträchtigungen in die Reiseplanung einzubeziehen.
Sonntag, 30. April
19 Uhr: "Klassenfest" verläuft friedlich
Hunderte Menschen feierten am Samstag beim "Klassenfest gegen Staat und Kapital" in der Sternschanze, einem Minifestival. Zwischen den Konzerten machten Redner deutlich, dass man nicht nur gemeinsam feiern, sondern auch gemeinsam kämpfen wolle: "Heraus zum revolutionären 1. Mai, für den Sozialismus". Laut einem Reporter vor Ort war die Stimmung friedlich, es wurden aber immer wieder Bengalos in der Menge gezündet und am Rand stieg mehrfach Feuerwerk in die Luft.
18 Uhr: Mehrere Hundertschaften im Einsatz
Die Polizei Hamburg erhält vom 29. April bis zum 1. Mai Unterstützung durch Einsatzkräfte aus Bremen, aus Schleswig-Holstein und von der Bundespolizei. Das sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün im "NDR Hamburg Journal".
Samstag, 29. April
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hamburg vom 29. April 2023
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hamburg vom 1. Mai 2023
- hamburg.de: Aktuelle Verkehrsmeldungen
- ndr.de: "1. Mai: Erste Demonstration seit dem Nachmittag in Hamburg"
- mopo.de: "1. Mai-Demo im Nobelviertel: Polizei im Großeinsatz"
- Reporter vor Ort