Einlassstopp und Dauerregen Stimmung auf Wacken Open Air ausgelassen
Die Veranstalter des Wacken Open Air erließen nach Starkregen einen Einlassstopp. Während sich ausgeschlossene Besucher ärgern, feiern Fans vor Ort ausgelassen.
In den sozialen Netzwerken teilen zahlreiche Metal-Fans ihre Eindrücke vom diesjährigen Wacken-Festival, das ganz anders ist als die Jahre zuvor. Der Grund: Am Mittwoch entschieden die Organisatoren, dass keine weiteren Besucher das Veranstaltungsgelände betreten dürfen. Die Wetterlage habe dazu geführt, dass die Besucherkapazitätsgrenze erreicht sei. Die Polizei schätzt, dass von insgesamt 85.000 Ticketkäufern es 50.000 auf den Campingplatz geschafft haben.
Die, die es rechtzeitig aufs Gelände geschafft haben, machen offenbar das Beste aus der Situation und nehmen das Schietwetter mit Humor. Zahlreiche Videos kursieren im Netz von dem verschlammten Boden, auf dem gesurft oder in dem sich ordentlich gewälzt wird. Drei andere Wacken-Besucher platzierten sich neben einer Schlammpfütze, in der Hoffnung etwas zu angeln. "Die Stimmung ist gut", heißt es zu dem Foto auf Twitter. Dennoch äußern viele Fans vor Ort öffentlich, wie leid es ihnen tut, dass viele ihrer Gleichgesinnten die Rückreise antreten mussten.
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Ausgeschlossene Besucher fühlen sich ungerecht behandelt
Während vor Ort die Stimmung trotz anhaltendem Regenwetter gut ist, breitet sich bei denen, die draußen bleiben mussten, Unmut aus. Viele Besucher sind nicht nur sauer, weil sie trotz tage- oder stundenlangem Warten nach Hause geschickt wurden. Fans sprechen auf Instagram davon, dass angeblich trotz des Einlassstopps Personen aufs Gelände gelassen werden. Hier lesen Sie von einem temporären Geheimweg, von dem t-online erfuhr. Außerdem ist auch noch nicht klar, wie die Erstattung der Tickets vonstattengeht.
Hinter den Kulissen arbeiten Organisatoren auf Hochtouren
"Ich denke, die Maßnahmen sind sinnig und verhältnismäßig", sagt Emil im Gespräch mit t-online. Er arbeitet als Helfer auf dem Wacken Open Air. Hinter den Kulissen erlebe er mit, wie die Organisatoren alles in Bewegung setzten, damit das Festival für diejenigen, die es aufs Gelände geschafft haben, fortgesetzt werden kann.
Zu den nächsten Stunden und Tagen könne Emil allerdings keine zuverlässige Prognose abgeben. "Die Produktionsleitung trifft sich regelmäßig und bewertet die Situation nach neusten Erkenntnissen und trifft darauf Entscheidungen. Finale Statements wird es daher vermutlich erst dann geben, wenn es an der Zeit ist", so der Helfer. Aktuell regnet es in der Gemeinde Wacken noch. Erst am Freitag soll es heiterer werden.
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Bands nehmen Wetterlage gelassen
Auch unter den Künstler, die auf dem Wacken Open Air vor Ort sind, herrsche gute Stimmung, erzählt Emil. "Jeder sieht, was hier getan wird und dass alle Mittel eingesetzt werden, um ein Fortlaufen der Veranstaltung zu ermöglichen", so der Festivalmitarbeiter. Die Band In Extremo hat schon einige Wacken-Auftritte unter schwierigen Witterungsbedingungen hinter sich gebracht. Jetzt richteten die Musiker im Netz Worte an ihre Fans. "An alle Besucher, die vor Ort sind: Genießt es, aber nehmt auch Rücksicht und helft euch gegenseitig, wenn es nötig ist. An alle, die es nicht geschafft haben: Wir fühlen mit euch", schreibt die Band auf Instagram.
- Gespräch mit einem Festival-Mitarbeiter
- Eigene Recherche