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Hamburg: Mord per Kopfschuss – die Geschicht vom Killer von St. Pauli


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True Crime in Hamburg
Sie nannte ihn "Mucki" oder "Gott" – und er mordete per Kopfschuss


Aktualisiert am 27.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Werner Pinzner und seine Frau Jutta.Vergrößern des Bildes
Werner Pinzner und seine Frau Jutta. (Quelle: RTLZWEI)

Die Geschichte seines Lebens kehrte in zahlreiche Bücher ein – positiv gedenkt man seiner jedoch nicht. Werner Pinzner mordete im Auftrag. Ein Rückblick auf seine Taten.

Als Auftragsmörder tötete der "St.-Pauli-Killer" in Hamburg mehrere Menschen per Kopfschuss. Dafür kassierte Werner "Mucki" Pinzner hohe Belohnungen. Schließlich endete sein Leben ebenso wie das seiner Opfer – mit einem Schuss.

Doch von Anfang an: Als Sohn eines Rundfunkmechanikers und einer Verkäuferin wird Werner Pinzner am 27. April 1947 in Hamburg-Bramfeld geboren. Er hat keinen leichten Start ins Leben.

Partnerin nennt ihn "Mucki" oder "Gott"

Streitigkeiten seiner Eltern muss er schon als Junge schlichten, in der Schule prügelt er dann auf Mitschüler ein. Schließlich verlässt er die Schule ohne Abschluss, bricht seine Ausbildung ab und nimmt Gelegenheitsjobs an. Er arbeitet als Gerüstbauer, Fliesenleger oder Schlachter und begeht kleinere Straftaten. Auch seine Ehe, aus der eine Tochter hervorgeht, zerbricht. Nur eine Frau bleibt an seiner Seite: Jutta. Die beiden lernen sich in einer Disco kennen.

Jutta wird unter anderem vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) als "schüchterne Angestellte aus gutem Hause" beschrieben. Als biedere Frau, die ihm psychisch und physisch verfällt. Sie nennt ihn "Mucki" oder "Gott".

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Seine erste größere Tat begeht der damals noch junge Mann 1975. Mit 28 Jahren überfällt Pinzner mit zwei Komplizen einen Supermarkt. Der Marktleiter wird erschossen. Die Tat fliegt auf. Pinzner muss für zehn Jahre ins Gefängnis. Doch Jutta gibt ihn als eine der wenigen nicht auf, schreibt Briefe und besucht ihn. Schließlich heiraten die beiden in der JVA Fuhlsbüttel, bis heute bekannt als "Santa Fu".

"Das Arbeitsamt hatte ja doch nichts für mich"

Im Gefängnis knüpft Pinzner Kontakte ins Hamburger Rotlichtmilieu und nimmt Drogen. Sogar eine Pistole hat er heimlich in seinem Gefängnisschließfach gelagert. In seinem letzten Jahr im Gefängnis wird Pinzner in den offenen Vollzug verlegt.

In dieser Zeit begeht er schließlich weitere Verbrechen – erbeutet bei einem Überfall Hunderttausende Deutsche Mark. Dann begeht er 1984 seine ersten Auftragsmorde. Im Auftrag soll er den Kieler Bordell-Besitzer Jehuda Arzi alias Hans Jenö Müller beseitigen. Er tötet ihn und kassiert das Geld. Noch im selben Monat folgt Pinzners Entlassung.

"Ich habe nur meine Aufträge so gut ich konnte erledigt", schrieb Pinzner einst in einem Brief an seine Schwester. "Du, das ist ein Job, wie jeder andere. Das Arbeitsamt hatte ja doch nichts für mich."

Zeuge entlarvt den Auftragskiller

Pinzner leckte damals Blut am Töten. Wenig später sterben weitere Rotlicht-Größen: der Hamburger Zuhälter Dieter Pfeilmeier und der Münchener Bordell-Besitzer Dietmar Traub. Der Auftraggeber: Josef Peter Nusser, auch "Wiener Peter" genannt. Am Ostermontag 1985 sterben dann zwei weitere Opfer: Bordell-Besitzer Waldemar Dammer und sein Wirtschafter Ralf Kühne.

Nach dem fünften Mord gründet sich schließlich eine Sonderkommission. Ein Zeuge brachte den entscheidenden Hinweis und nannte Pinzner als Täter. Die Bilder, wie er spärlich bekleidet festgenommen wird, gehen durch Deutschland. "In Socken, ein Knie blutig, um den Bauch eine graue Decke. Er sah erbärmlich aus", heißt es in einem "Spiegel"-Bericht aus den späten 1980ern. Das Aus für seine Karriere als Auftragsmörder. Schluss mit dem Töten war damals für ihn jedoch noch nicht.

In einem Vernehmungszimmer gelingt es Jutta mithilfe einer Rechtsanwältin, eine Waffe zu ihrem Ehemann zu schleusen. Schließlich erschießt Pinzner den leitenden Staatsanwalt Wolfgang Bistry, Ehefrau Jutta und im Anschluss sich selbst.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: "Tja oder Ja"
  • ndr.de: "Werner Pinzner: Ein Auftragskiller schockt St. Pauli"
  • focus.de: "Der St.-Pauli-Killer: Er tötete 14 Menschen – und die Behörden halfen ihm dabei"
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