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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Tod im Bäderland Hamburger Bäder wollen mit Künstlicher Intelligenz Leben retten
Der Tod eines Mädchens im Schwimmunterricht verleiht einer alten Idee neuen Aufschwung: Das Bäderland will die Aufsicht mit KI technisch ausstatten.
Künftig soll Künstliche Intelligenz in Hamburger Bädern zum Einsatz kommen. Das bestätigte ein Pressesprecher t-online am Telefon. Doch noch ist nicht klar, wie genau die Maßnahme umgesetzt werden soll. Anfang Oktober war in Hamburg ein fünfjähriges Mädchen beim Schwimmunterricht ertrunken.
Tatsächlich ist die Idee nicht neu: Schon während Corona habe man sich Gedanken gemacht, die Schwimmbäder technisch aufzurüsten. "Da kam es aber nicht dazu", so der Pressesprecher. Nachdem Anfang Oktober ein Mädchen im Schwimmunterricht ertrunken war, wurde das Thema Künstliche Intelligenz am Beckenrand wieder auf die Agenda gerückt.
- Tod im Hallenbad: Bäderland zieht nach Unfall am Beckenrand Konsequenzen
In anderen Städten ist Künstliche Intelligenz schon im Einsatz
"In der Branche sind solche Systeme schon im Einsatz. Hier in Hamburg ist es noch nicht gelungen, Bedenken bezüglich des Datenschutzes auszuräumen", sagt der Pressesprecher.
Zur Wahl stehen einerseits Systeme, deren Kameras an der Hallendecke oder am Beckenrand befestigt werden. Diese Option komme aber nur für Bäder im Innenbereich infrage.
Anderseits könne man Kameras oder Sensoren unter der Wasseroberfläche befestigen. Noch sei offen, auf welche Anwendung die Entscheidung falle, heißt es aus dem Bäderland. Weiter ist ungeklärt, ob alle 25 Hamburger Einrichtungen mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet werden. Das Bäderland ist überzeugt, dass der mögliche Mehrgewinn an Sicherheit den zusätzlichen Kostenpunkt rechtfertige.
Israelischer Anbieter bietet Lizenzmodell an
Das Unternehmen "Lynxight" aus Israel zum Beispiel bietet ein Lizenzsystem an. Dieser Anbieter verlangt pro Pool in "Standardgröße" ab 720 Euro pro Monat. Eine monatliche Lizenz für einen kleinen Pool kostet 450 Euro.
Die Technik ist unter anderem in den Bädern der Stadtwerke Osnabrück in Einsatz, wie aus einem Linkedin-Post hervorgeht. Hier ist die Frage nach dem Datenschutz offenbar schon geklärt: "Die Kameras, die die Bewegungen der Badegäste dokumentieren, erfassen Konturen, keine Gesichter einzelner Personen."
Panorama-Bad Freudenstadt zieht positive Zwischenbilanz
Das Panorama-Bad Freudenstadt hat ebenfalls bereits Künstliche Intelligenz im Einsatz. Seit August trägt die Badeaufsicht eine spezielle Smartwatch am Handgelenk, die ungewöhnliche Bewegungen von Badegästen meldet.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem System als solches", so ein Pressesprecher der Einrichtung, "es ist allerdings nur ein unterstützendes System und kann keine Badeaufsicht ersetzen." Anfangs hätten sich die Fehlalarme gehäuft. Doch mit jedem Feedback der Nutzer lerne die KI, sodass sie jetzt zuverlässiger arbeite.
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Hamburg: Bäderland will von anderen Städten lernen
Das System in Freudenstadt kennt unterschiedliche Alarmstufen. Es meldet einerseits, wenn ein Becken außergewöhnlich voll ist oder eine Person entdeckt, die möglicherweise in Gefahr ist. Andererseits schlägt es rot, wenn die Gefahr einer ertrinkenden Person akut wird. "Toi, toi, toi. Bisher hatten wir noch keinen Ernstfall. Die Kollegen gehen aber allen Hinweisen nach."
Dem Sprecher zufolge habe die Belegschaft in Freudenstadt die Neuerung sehr begrüßt: "Es wird als zusätzliche Unterstützung und Entlastung gesehen. Bisher gibt es nur positive Resonanz."
Das Hamburger Bäderland will von den Beispielen anderer Städte lernen. Wann genau die neue Technologie jedoch in den Schwimmbädern eingeführt wird, ist noch offen.
- Telefonat mit dem Pressesprecher des Panorama-Bads Freudenstadt am 10. November 2023
- Telefonat mit dem Pressesprecher des Bäderlands Hamburg am 10. November 2023
- linkedin.com: Post der Stadtwerke Osnabrück von Oktober 2023
- lynxight.com: "Preisgestaltung"