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Hamburg

Schleswig-Holstein: Werften sind zerstritten mit Investor Lars Windhorst


Schleswig-Holstein
Werft-Betriebsräte wollen Investor Lars Windhorst loswerden

Von dpa, t-online, BvB

07.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (Archivbild): Der Investor Lars Windhorst befindet sich im Konflikt mit den Betriebsräten und politischen Akteuren.Vergrößern des Bildes
Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (Archivbild): Der Investor Lars Windhorst befindet sich im Konflikt mit den Betriebsräten und politischen Akteuren. (Quelle: Willi Schewski/imago-images-bilder)

Die Werften in Schleswig-Holstein laufen seit längerem nicht rund. Personalvertreter und Politik sehen schwarz: Sie fordern neue Investoren.

Der umstrittene Investor Lars Windhorst gerät bei den Werften der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und Nobiskrug zunehmend in Verruf. Die Landtagsfraktionen von SPD und SSW, Betriebsräte und IG sind sich einig: Neue Investoren sollen ihn ersetzen.

Die Akteure bemängeln seit geraumer Zeit, dass Löhne und Gehälter verspätet gezahlt werden. Schon im vergangenen Oktober forderte Sönke Rix von der SPD: "Lars Windhorst muss unter Beweis stellen, dass er ein zuverlässiger Unternehmer ist." Offenbar gab es in den letzten Monaten keine Besserung.

Jetzt hat sich die Lage so zugespitzt, dass das Vertrauen in den Investor verloren sei. SPD-Fraktionschefin Serpil Midyatli wählte deutliche Worte: Der Investor Lars Windhorst spiele die "wilde Sau". Deswegen solle sich Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) der Sache persönlich annehmen. Es brauche noch vor Ostern konkrete Ergebnisse, forderte Midyatli.

Betriebsräte: Werften könnten Energiewende vorantreiben

Die FSG baut unter anderem Fähren und Versorgungsschiffe für die Verteidigungsindustrie. Nobiskrug hingegen hat sich auf Superyachten spezialisiert. Die Betriebsräte beider Unternehmen schlagen vor, künftig auch Offshore-Plattformen im Rahmen der Energiewende zu produzieren.

IG-Metall-Vertreter Martin Bitter sagte, es gebe dafür schon Interessenten. Jetzt müsse mit Gesprächen begonnen werden. "Wir erwarten, dass Herr Windhorst sich einer neuen, tragfähigen Investorenlösung nicht länger verschließt." FSG-Betriebsrat Jan Brandt warnte davor, dass die Werften das Fachpersonal nicht mehr halten könnten. Er sprach von 40 Abgängen innerhalb von drei Monaten.

Zusammenarbeit mit Lars Windhorst sei "hoffnungslos"

Der Investor Lars Windhorst, der vor einigen Jahren beide Werften in Rendsburg und Flensburg übernommen hatte, äußerte sich im November vergangenen Jahres noch optimistisch zur Zukunft der Werften. Hier lesen Sie mehr dazu.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Lasse Petersdotter kam nun nach einem Gespräch mit den Betriebsräten zum Schluss, dass es eine weitere Zusammenarbeit mit Lars Windhorst hoffnungslos sei. Ihm "fehlt es an unternehmerischer Kraft, um das Ruder herumzureißen". Petersdotter schloss sich der Forderung an, sich um neue Investoren zu bemühen.

Verwendete Quellen
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