In der Elbe und an Ferienorten Diese unsichtbaren Erreger bedrohen den Badespaß
Bei mehr als 30 Grad Hitze gibt es für viele Hamburger nichts Schöneres, als sich beim Baden abzukühlen. Doch die hohen Temperaturen führen auch dazu, dass sich gefährliche Bakterien verbreiten.
Der Sommer beschert Hamburg Temperaturen von mehr als 30 Grad. Wer sich beim Baden abkühlen will, sollte jedoch Vorsicht walten lassen. Denn im Wasser können sogenannte Vibrionen-Bakterien lauern, berichtet das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Auch in einigen bei den Hamburgern beliebten Gewässern drohe eine Infektion.
Vibrionen verbreiten sich dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge besonders stark ab einer Temperatur von 20 Grad, und das sowohl in Salz- als auch Süßgewässern. Über offene Wunden gelangen sie beim Baden in den Körper. Diese Wunden können sich eitrig entzünden und müssen dringend chirurgisch versorgt werden, schreibt das RKI.
Die Erreger können demnach auch Magendarm-Erkrankungen hervorrufen, typische Symptome seien Krämpfe im Unterleib, Erbrechen, Übelkeit und Durchfall, bei einem schweren Verlauf kann es auch zu einer lebensgefährlichen Sepsis kommen. Erst kürzlich hat sich jemand beim Baden in der Ostsee infiziert. Auch Todesfälle hatte es bereits in der Vergangenheit gegeben.
Vorsicht vor Vibrionen: Hier ist das Risiko hoch
Die obige Grafik zeigt, wo Vibrionen zurzeit verbreitet sind. Im Internet finden Sie außerdem die interaktive Karte des ECDC.
Ein erhöhtes Risiko für derartige Infektionen besteht etwa in der Elbmündung und im Unterlauf des Flusses. Zudem lägen laut der Experten im Verbreitungsgebiet der Timmendorfer Strand, die Lübecker Bucht und die küstennahen Nord- und Ostseeinseln.
Infiziert? So sollten Sie handeln
Wer sich infiziert, soll sich laut RKI rechtzeitig ärztlich behandeln lassen, mit Antibiotika bekommen Mediziner die Bakterien auch bei Risikopatienten in den Griff. Als besonders gefährdet gelten ältere Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen an Herz und Leber.
Im vergangenen Jahr hat eine Vibrionen-Infektion sogar zum Tod geführt. Ein 74-jähriger Mann hatte sich im September beim Baden in der Ostsee nahe Rostock infiziert und war wenige Tage später an den Folgen gestorben. "Der Verstorbene hatte offene Wunden und war chronisch krank", erklärte eine Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales der Deutschen Presseagentur.
- rki.de: "Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Nicht-Cholera-Vibrionen"
- regierung-mv.de: "Vibrionen - Krankheitserreger in der Ostsee"
- Mit Material der Deutschen Presseagentur