Senat verrät Pläne Das wird aus dem Karstadt-Areal in Harburg
Seit mehr als einem Jahr steht das Harburger Karstadt-Kaufhaus leer. Der Senat hat nun verraten, wie das Gebäude in der City des Stadtteils genutzt werden soll.
Karstadt ist in Harburg längst Geschichte. Seinen letzten Öffnungstag hatte das Traditionskaufhaus im Juni 2023. Nach der Schließung übernahm die Stadt das Gebäude und rettete es damit vor Spekulanten. Als Vision hatte die Finanzbehörde beim Kauf vor einem Jahr, dass auf dem Areal irgendwann einmal ein Teil des "Schippsee-Quartiers" entsteht – mit Wohnungen, Einzelhandel und Büros.
Wie das ehemalige Karstadt-Haus in der Zwischenzeit genutzt werden könnte, blieb unklar. Keinesfalls sollte auf dem Areal ein jahrelanger Leerstand entstehen. In der Harburger Politik wurde unter anderem über die Idee der CDU gesprochen, Geflüchtete dort unterzubringen. SPD, Grünen, FDP und Linken war dagegen eine kreativ-kulturelle Zwischennutzung lieber.
Das passiert mit dem Karstadt-Haus in Harburg
Der Senat hat jetzt erklärt, wie es in der Harburger City weitergeht: Erst einmal soll das Gebäude neu foliert und damit optisch aufgewertet werden. Die Baugenehmigung liegt vor, nur die Insolvenz eines Dienstleisters verzögert das Projekt noch, heißt es in einer Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver. In den kommenden Wochen sollen die Motive angebracht werden.
Ab November soll dann wieder Betrieb im Kaufhaus herrschen: Bis April 2025 sind laut Senat Flohmärkte im Erdgeschoss sowie im Untergeschoss geplant. Es läuft bereits ein Austausch mit vier potenziellen Betreibern. Außerdem soll es im Erdgeschoss Flächen für Ausstellungen und Podiumsdiskussionen geben.
Zwischennutzung ist auf sieben Jahre begrenzt
Im Frühjahr 2025 soll dann Kultur im Karstadt-Gebäude einziehen. Die Volkshochschule und die Bücherhalle Harburg haben bereits Interesse angemeldet, auch das Archäologische Museum interessiert sich für eine Fläche. Außerdem ist die Sprinkenhof GmbH als zuständige Verwalterin aktiv auf Handelsketten zugegangen. Konkrete Namen nennt der Senat nicht.
Die Zwischennutzung ist erst einmal bis zum 31. Dezember 2032 befristet. Wie es danach langfristig mit dem Standort weitergeht, steht bisher nicht fest. Eine Machbarkeitsstudie, die verschiedene Varianten aufzeigt, wird erst noch beauftragt. Nach einer Umbauphase könnte das finale Nutzungskonzept dann ab 2035 umgesetzt werden.
- Hamburgische Bürgerschaft: Drucksache 22/16284 (PDF)
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