Neues Staatsbürgerrecht Einbürgerungsanträge haben sich verdoppelt – was dahintersteckt
Die Zahl der Einbürgerungsanträge in Hamburg ist deutlich gestiegen. Das Amt für Migration benennt und erklärt die hohen Zahlen in diesem Jahr.
Seit dem Inkrafttreten des neuen Einbürgerungsrechts am 27. Juni 2024 verzeichnet Hamburg einen deutlichen Anstieg an Anträgen für die deutsche Staatsbürgerschaft. Insgesamt seien seit der Änderung etwa 6.000 Anträge gestellt worden, berichtet ein Sprecher des Amts für Migration der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Bis Mitte September dieses Jahres wurden bereits 13.658 Einbürgerungsanträge eingereicht. Hauptherkunftsländer seien Syrien, Afghanistan, Iran und die Türkei. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 waren es 6.268 Anträge, die in Hamburg eingereicht wurden.
Änderungen der Einbürgerungsregeln
Das neue Staatsangehörigkeitsrecht ermöglicht es Ausländern, die gut integriert sind und in Deutschland arbeiten, nach fünf statt nach acht Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten – ohne ihre bisherige Nationalität aufzugeben.
In bestimmten Fällen reicht sogar eine dreijährige Aufenthaltsdauer aus. Für Gast- und Vertragsarbeiter genügt als Sprachnachweis, dass sie sich im Alltag auf Deutsch verständigen können. Der Einbürgerungstest entfällt für sie.
Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung
Die Anforderungen an das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung wurden allerdings verschärft. Wer eingebürgert werden möchte, muss sich zu den Werten einer freiheitlichen Gesellschaft bekennen, insbesondere zur Würde und Gleichheit aller Menschen.
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat betont in diesem Zusammenhang, dass Rassismus, Antisemitismus oder jede andere Form von Menschenfeindlichkeit eine Einbürgerung ausschließen.
Digitale Antragseinreichung
Das Amt für Migration in Hamburg hat aufgrund der neuen Regelung zusätzliches Personal eingestellt und das Verfahren an wichtigen Stellen digitalisiert. Hamburger können ihren Einbürgerungsantrag online stellen und alle benötigten Unterlagen digital einreichen.
Es gibt auch einen digitalen Quick-Check, um zu prüfen, ob alle Voraussetzungen für die Einbürgerung erfüllt sind. Es braucht im Idealfall nur einen Gang zum Amt, führt der Sprecher des Amts für Migration weiter aus, wie die dpa berichtet.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Bundesministerium des Innern und für Heimat: Pressemitteilung vom 25. Juni 2024