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Madsen spricht über neues Album "Die Weihnachtsplatte" | Hamburg


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Madsen
"Jeder kennt einen, der nicht weiß, wo er zu Weihnachten hin soll"

InterviewVon Florian Boldt

07.12.2024Lesedauer: 3 Min.
Madsen-Sänger Sebastian Madsen auf der Bühne: Die Band aus dem Wendland hat ein eigenes Weihnachtalbum veröffentlicht.Vergrößern des Bildes
Madsen-Sänger Sebastian Madsen auf der Bühne: Die Band aus dem Wendland hat ein eigenes Weihnachtsalbum veröffentlicht. (Quelle: IMAGO/Michael Kremer)
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Madsen stürmt mit eingängigen Indie-Hymnen regelmäßig die Charts. Die Band aus dem Wendland hat sich nun an ein eigenes Weihnachtsalbum getraut. Im Interview erzählen die Musiker, was sie zu den Liedern inspiriert hat und weshalb es keine Coversongs gibt.

Drei Brüder aus dem Wendland und ein guter Freund von ihnen leben seit 20 Jahren ihren Traum: Madsen hat es von der Familienband zu einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Gruppen geschafft. Mit ihren Songs und Alben landet die Band regelmäßig weit vorn in den Charts. Ihr Stil bewegt sich zwischen Rock, Pop, Punk und Indie; ihre Texte sind meist eingängig, emotional und haben Ohrwurmpotenzial.

Pünktlich zum Nikolaustag hat Madsen ein Weihnachtsalbum ("Die Weihnachtsplatte") mit elf eigenen Songs veröffentlicht. t-online traf Sascha Madsen, Sebastian Madsen und Niko Maurer in Hamburg zum Interview.

t-online: Ihr habt 2023 schon ein Weihnachtslied gemacht. Hat euch das so angefixt, dass ihr jetzt eine ganze Platte hinterherschiebt?

Sascha Madsen: Diese Band funktioniert sehr aus dem Bauch heraus. Das Lied ist spontan entstanden und wir haben dann gemerkt, dass uns das Spaß macht. Wir haben dann alles aufgeschrieben, was uns eingefallen ist, nur nicht geschafft, die Songs aufzunehmen. Das haben wir erst im Frühjahr geschafft.

Niko Maurer: Das Schöne ist, dass wir nicht mit einer Plattenfirma reden müssen. Wenn wir Bock haben, können wir einfach was rausbringen. [Anm. d. Red.: Madsen hat 2023 ein eigenes Plattenlabel gegründet.]

Das Album ist eine echte Madsen-Platte geworden, ihr verzichtet ganz auf Coverversionen.

Sascha: Vor gefühlt 100 Jahren gab es eine Last-Christmas-Version von uns. Aber relativ schnell war uns dann klar, dass wir nichts covern.

Sebastian Madsen: Wir hatten schon eine Liste mit Liedern, die wir rockig verpacken wollten. Das haben aber so viele andere schon gemacht, also wollten wir selbst Weihnachtslieder schreiben. Wir bieten all den Leuten, die eine kurze Pause brauchen, die Chance, mit Musik Spaß an Weihnachten zu haben.

Ist es euch leichtgefallen, explizit nur Weihnachtslieder zu schreiben?

Sebastian: Ja. Wir mögen diese Endjahresstimmung, wenn sich alle beruhigen, Lichter angezündet werden und die Weihnachtsmärkte öffnen. Man kann diese Schwere, die ein Jahr so mit sich bringt, ablegen und merkt: "So, das war's jetzt, lass uns einen Glühwein trinken und loslassen." Das hat uns inspiriert.

Ihr bedient nicht nur typischen Weihnachtskitsch, sondern widmet euch auch dem Thema Einsamkeit.

Niko: Nicht bei allen Menschen ist Weihnachten toll und pompös. Viele sind einsam oder haben Streit mit ihrer Familie. Wir waren noch nie eine Band, die nur harmonische Songs gemacht hat, wir wollen auch mal anecken.

Sebastian: Wir kennen alle jemanden, der nicht weiß, wo er zu Weihnachten hin soll. Mir war es wichtig, etwas für diese Menschen zu schreiben. Das passiert zu selten, ist mein Eindruck.

Die Band Madsen: Niko Maurer (v.l.; Bass), Johannes Madsen (Gitarre, Gesang), Sebastian Madsen (Gesang, Gitarre) und Sascha Madsen (Schlagzeug, Gesang).
Die Band Madsen: Niko Maurer (v.l.; Bass), Johannes Madsen (Gitarre, Gesang), Sebastian Madsen (Gesang, Gitarre) und Sascha Madsen (Schlagzeug, Gesang). (Quelle: Sven Sindt)

Das ist Madsen

Madsen ist seit der Gründung 2004 in derselben Besetzung unterwegs: Die Band besteht aus Bassist Niko Maurer sowie den Brüdern Johannes (Gitarre, Gesang), Sebastian (Gesang, Gitarre) und Sascha Madsen (Schlagzeug, Gesang) (v. l. n. r.). Zu den bekanntesten Liedern gehören "Du schreibst Geschichte" und "Lass die Musik an". Ihr Album "Hollywood" erreichte 2023 Platz 1 in den Charts.

In einigen Songs kritisiert ihr außerdem übermäßigen Konsum.

Sascha: Es geht darum, sich zu hinterfragen: Muss das überhaupt sein mit den Geschenken? Kann man sich nicht auch so auf die schöne Zeit besinnen?

Sebastian: Das ist eine Erkenntnis, die man irgendwann gewinnt. Als Kind ist es natürlich schön und man freut sich darauf. Es geht darum, sowas nicht im Überfluss rauszuhauen.

"Weihnachten ist, was du draus machst", heißt es in einem eurer Songs. Was meint ihr damit?

Sebastian: Ich glaube, dass das viele Menschen fühlen. Gerade in größeren Familien, wenn alle durchdrehen. Dann setzt man sich irgendwann in die Ecke und denkt sich: "Ihr seid alle bescheuert, aber mir egal." Auch das ist Weihnachten.

Welche Musik läuft denn bei euch persönlich unterm Tannenbaum?

Sebastian: Die "White Christmas"-Version von Bing Crosby ist super. "Have Yourself a Merry Little Christmas" von Frank Sinatra finde ich richtig gut, "Little Saint Nick" von den Beach Boys oder "Run, Rudolph, Run" von Chuck Berry.

Sascha: Wir mögen das ganz alte amerikanische Zeug sehr.

Niko: Ich bin gar nicht der Typ für klassische Weihnachtssongs. Letztes Jahr sind wir auf Playlisten gelandet, in die habe ich reingehört und da ist mir ein Lied von Kapelle Petra aufgefallen, das ich sehr mag. "Eine schöne Geschichte."

Zum Abschluss: Was steht auf eurer Weihnachtswunschliste für 2025?

Sebastian: Wir wollen unsere nächste Platte aufnehmen. Und je älter man wird, umso mehr ist die Gesundheit ein Thema. Klingt bekloppt, aber ich wünsche uns vor allem Gesundheit.

Sascha: Schöne Konzerte spielen und in den Urlaub fahren.

Vielen Dank für eure Zeit!

Verwendete Quellen
  • Interview mit der Band Madsen in Hamburg
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