Mord in Hamburg Cold Case von 1992 wieder aufgerollt – lebenslang gefordert
Rund 30 Jahre tappten die Ermittler im Dunkeln – nun steht in einem früheren Cold Case ein Tatverdächtiger vor Gericht in Hamburg. Gefasst wurde er in Großbritannien.
Mit Flasche geschlagen, gefesselt und erdrosselt: 1992 starb ein 60-Jähriger Blumenhändler in Hamburg durch enorme Gewaltanwendung. Dem mutmaßlichen Täter könnte nun eine lebenslange Haftstrafe drohen. Das zumindest fordert die Staatsanwaltschaft.
Die Verteidigerin des 54-jährigen Angeklagten soll am nächsten Dienstag plädieren, wie die Gerichtspressestelle mitteilte. Die Urteilsverkündung ist dann für Mittwoch geplant.
Täter haute mit Tageseinnahmen ab
Der beschuldigte Rumäne soll im März 1992 zusammen mit dem Blumenhändler in dessen Wohnung im Stadtteil Horn Alkohol getrunken haben. Dann eskalierte ein Streit. Während einer Auseinandersetzung habe er dem 60-Jährigen mehrfach mit einer Rumflasche auf den Kopf geschlagen, hieß es in der Anklage. Dabei erlitt das Opfer einen Schädelbasisbruch.
Der Angeklagte habe den 60-Jährigen dann mit einem zerrissenen Bettlaken im Schlafzimmer gefesselt und ihn schließlich erdrosselt. Mit den Tageseinnahmen des Blumenhändlers habe der Angeklagte die Wohnung verlassen. Die Beute soll 1.500 bis 2.000 D-Mark betragen haben.
Cold Case: DNA-Treffer in Italien
Trotz intensiver Ermittlungen konnte die Tat damals zunächst nicht aufgeklärt werden. In den folgenden Jahren wurden die gesicherten Spuren mehrmals erneut kriminaltechnisch untersucht.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es im Mai 2023 eine DNA-Treffermeldung aus Italien. Ein europäischer Haftbefehl wurde ausgestellt. Im Oktober vergangenen Jahres wurde der Beschuldigte dann in Großbritannien verhaftet.
- Nachrichtenagentur dpa