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Hamburg

Hamburg: Stadt kauft Vonovia 13 Pflegeheime ab – "längst überfällig"


"Gehört in öffentliche Hand"
Hamburg kauft Pflegeheime für 380 Millionen Euro

Von t-online, fbo

Aktualisiert am 15.01.2025 - 11:42 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Pflegekraft kümmert sich um eine Seniorin (Symbolbild): Hamburg übernimmt 13 Pflegeheime, die es 2007 verkauft hat.Vergrößern des Bildes
Eine Pflegekraft kümmert sich um eine Seniorin (Symbolbild): Hamburg übernimmt 13 Pflegeheime, die es 2007 verkauft hat. (Quelle: IMAGO / photothek)
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Pflegen & Wohnen ist bald wieder ein Unternehmen der Stadt Hamburg: Die 13 Pflegeheime mit 2.700 Plätzen werden für 380 Millionen Euro zurückgekauft.

Hamburg überführt Pflegen & Wohnen nach 18 Jahren wieder in die öffentliche Hand. Für die 13 Standorte überweist die Stadt 380 Millionen Euro an den bisherigen Eigentümer Deutsche Wohnen, der zum Vonovia-Konzern gehört. Das teilten Finanz- und Sozialbehörde am Dienstag mit.

Pflegen & Wohnen bietet in Hamburg rund 2.400 Pflegeplätze an und hat knapp 2.000 Angestellte. Den Deal wickelt die städtische Konzernholding DGV ab. Der fertig ausgehandelte Kaufvertrag wird bis Ende der Woche unterzeichnet, die Bürgerschaft soll noch vor der Wahl am 2. März zustimmen. Die Übertragung soll noch in diesem Jahr vollzogen werden. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) freute sich, dass Hamburg wieder eigenständig in der Pflege aktiv wird: "Der Bedarf an stationären Pflegeplätzen ist hoch und wird in Zukunft weiter steigen."

Hamburg: "Pflege ist das große Thema unserer Zeit"

"Pflege ist das große sozialpolitische Thema unserer Zeit. Es betrifft nahezu alle Familien und fordert diese auf besondere Weise", sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). Es sei jedoch schwierig, in Hamburg einen Platz zu bekommen, außerdem sei die Pflege zu Hause nicht immer möglich.

2007 hatte der damals CDU-geführte Senat unter Bürgermeister Ole von Beust den städtischen Pflegeheimbetreiber Pflegen & Wohnen privatisiert. "Der damalige Verkauf war zurecht umstritten", sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). 2026 wäre die damals vereinbarte Standortgarantie ausgelaufen: Deutsche Wohnen hätte dann Heime schließen können. Auch bestand die Sorge, dass die Heime an einen privaten Investor hätten verkauft werden können. Mehr dazu lesen Sie hier.

Lob für Pflege & Wohnen-Rückkauf: "Längst überfällig"

Die Gewerkschaft Verdi begrüßte den Rückkauf: "Mit eigenen Pflegeheimen hat die Stadt die Möglichkeit, die pflegerische Versorgung nach Bedarfen und Bedürftigkeit zu gestalten. Und die Stadt gewinnt dadurch wieder soziale Gestaltungsmöglichkeiten, die der damalige CDU-Senat leichtfertig aus der Hand gegeben hat," sagte Gewerkschaftssekretär Arnold Rekittke.

Von 2021 bis 2023 seien Hamburg rund 700 Plätze durch Schließungen verloren gegangen, sagte der pflegepolitische Sprecher der Linksfraktion Deniz Celik. Der Rückkauf sei "längst überfällig": "Pflege ist Daseinsvorsorge und gehört in die öffentliche Hand. Sie hätte niemals mit der Privatisierung von Pflegen und Wohnen 2007 renditeorientierten Konzernen überlassen werden dürfen." Hamburg sei nun angehalten, noch mehr zu unternehmen, sagte Celik. Der Senat müsse eine verbindliche Planung von Pflegeheimplätzen aufstellen und ein Pflegeinvestitionsgeld einführen.

Auch bei Mietrechtsexperte Rolf Bosse kam das Gedankenspiel des Senats, Pflegen und Wohnen gut an: "Ohne den Rückkauf hätte die Gefahr bestanden, dass die Gebäude an beliebige Investoren verkauft werden. Es wäre nicht damit zu rechnen gewesen, dass Investoren Rentnerinnen und Rentner preiswert wohnen lassen würden. Nachdem die Pflegeversicherung sowieso vor dem Kollaps steht, ist klar, wen diese Mehrkosten getroffen hätten: Die Steuerzahler", sagte er zu t-online.

Verwendete Quellen
  • t-online-Artikel
  • Hamburger Senat: Pressemitteilung vom 14. Januar 2025 (per E-Mail)
  • Verdi Hamburg: Pressemitteilung vom 14. Januar 2025 (per E-Mail)
  • Linksfraktion Hamburg: Pressemitteilung vom 14. Januar 2025 (per E-Mail)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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