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Hamburg

Uni Hamburg: Winzige Einzeller speichern Phosphat – Rettung für Meere?


Studie der Uni Hamburg
Forscher stoßen auf Lebewesen "mit Superkräften"

Von t-online, mkr

16.01.2025 - 09:51 UhrLesedauer: 2 Min.
Foraminiferen unter dem Mikroskop: Die winzigen Einzeller speichern große Mengen Phosphat.Vergrößern des Bildes
Foraminiferen unter dem Mikroskop: Die winzigen Einzeller speichern große Mengen Phosphat. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Winzige Meeresbewohner könnten eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Überdüngung der Meere spielen. Die Einzeller speichern Phosphat in ungeahntem Ausmaß – und entlasten damit die Ozeane.

Sie sind unscheinbar, doch ihre Wirkung ist enorm: Foraminiferen, winzige Einzeller, die in allen Weltmeeren vorkommen, können enorme Mengen Phosphat speichern. Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Hamburg zeigt, dass diese Meeresbewohner dadurch einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Ozeane leisten. Ohne sie wären die Gewässer noch stärker durch Überdüngung belastet. Die Universität Hamburg spricht in diesem Zusammenhang von "Einzellern mit Superkräften".

Die Ergebnisse der Studie, die im Fachjournal "Nature" veröffentlicht wurde, basieren auf Untersuchungen von Foraminiferen aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Das Team um Nicolaas Glock von der Universität Hamburg analysierte Proben aus dem deutschen Wattenmeer, peruanischen und japanischen Küstengewässern sowie aus der Tiefsee am mittelatlantischen Rücken. Im Labor fanden die Forschenden heraus, dass fast alle untersuchten Arten Phosphat speichern – und das in riesigen Mengen.

Foraminiferen bremsen Überdüngung in Meeren

Studienleiter Glock erklärt: "Allein die Foraminiferen-Art Ammonia confertistesta speichert etwa fünf Prozent des Phosphats, das in Deutschland jährlich als Dünger auf die Felder gebracht wird." Damit wirken die Einzeller wie eine natürliche Bremse gegen die Überdüngung: Sie verzögern den menschlichen Phosphateintrag ins Meerwasser um etwa einen Monat.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen. Die Einzeller speichern das Phosphat lediglich als Energiereserve und setzen es im Bedarfsfall wieder frei. Nur wenn sie absterben und Sedimente bilden, wird das Phosphat dauerhaft aus dem Wasser entfernt. Besonders stark überdüngte Meere wie die Ostsee könnten zudem mit dem geringen Vorkommen von Foraminiferen zusammenhängen – das salzarme Wasser der Ostsee ist für diese Kleinstlebewesen ungeeignet.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Uni Hamburg vom 15. Januar 2025 (per E-Mail)
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