ADAC-Auswertung Wer sind die Rotlicht-Rowdys in Hamburg?
Rotlichtverstöße sind auf Hamburgs Straßen trotz empfindlicher Strafen keine Seltenheit. Eine Gruppe gibt laut ADAC besonders wenig Acht auf das Rotlicht.
Der ADAC hat in Hamburg und weiteren vier Großstädten das Verhalten von Fußgängern, Rad-, E-Scooter- und Kraftfahrzeugfahrern untersucht. Dem Automobil-Club fiel auf, dass Verkehrsteilnehmer auf E-Scootern rote Ampeln anteilsmäßig am häufigsten missachten.
Vom ADAC beauftragte Tester zählten in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München sowohl einfache Verstöße innerhalb einer Sekunde Rotlicht als auch qualifizierte Verstöße, bei denen die Ampel länger als eine Sekunde auf Rot stand – auch Frühstarter wurden mitgezählt.
Die kleinste Gruppe hat anteilig die meisten Verstöße
Bei insgesamt 66.158 in allen Städten registrierten Verkehrsteilnehmern zählten die Tester 2.833 Rotlichtverstöße. Die zahlenmäßig kleinste Gruppe auf den E-Scootern missachtete mit mehr als 14 Prozent am häufigsten das Rotlicht. In Hamburg waren es sogar 16 Prozent der E-Scooter-Fahrer.
Hätte die Polizei alle Verstöße in allen Städten geahndet, wären etwa 158.000 Euro Bußgeld fällig geworden, dazu 1.573 Punkte im Flensburger Zentralregister und 164 einmonatige Fahrverbote. Für verschiedene Verkehrsteilnehmer gelten jeweils andere Strafen.
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Die vom ADAC beauftragten Tester setzten ein KI-gestütztes Kamerasystem ein, das die Verkehrsteilnehmer pro Stadt an jeweils vier Kreuzungen anonymisiert zählte. Sie lagen jeweils vier Stunden lang an einem Werktag im Oktober 2024 auf der Lauer.
Dass Rotlichtverstöße oft folgenschwere Unfälle zur Folge haben, zeigen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes. Es registrierte 2023 bundesweit über 327.000 Rotlichtverstöße, bei denen rund 10.000 Personen verletzt oder sogar getötet wurden.
- presse.adac.de: "Rote Ampeln: Auf dem E-Scooter werden sie am häufigsten ignoriert" (abgerufen am 29. Januar 2025)