Hamburg Eimsbüttel Aufregung um AfD-Auftritt: Hamburger Gymnasium sagt Podiumsdiskussion ab
![Das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium in Hamburg-Eimsbüttel: Elternproteste nach geplanter Podiumsdiskussion mit AfD-Politiker. Das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium in Hamburg-Eimsbüttel: Elternproteste nach geplanter Podiumsdiskussion mit AfD-Politiker.](https://images.t-online.de/2025/02/Y1iECJbfB35g/24x15:1089x612/fit-in/1089x0/das-emilie-wuestenfeld-gymnasium-in-hamburg-eimsbuettel-elternproteste-nach-geplanter-podiumsdiskussion-mit-afd-politiker.png)
Die geplante Teilnahme eines AfD-Politikers an einer Podiumsdiskussion an einem Gymnasium in Hamburg-Eimsbüttel hat für Unruhe gesorgt: Nach Protesten sagte die Schulleitung die Veranstaltung ab.
Die geplante Teilnahme des AfD-Politikers Marc Cremer-Thursby an einer Podiumsdiskussion am Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium (EWG) in Hamburg-Eimsbüttel hat für erhebliche Unruhe gesorgt. Nach Protesten von Eltern und Schülern sagte die für Schulleitung die für Dienstag geplante Veranstaltung kurzfristig ab.
Cremer-Thursby, Bezirkspolitiker der AfD, sollte zusammen mit Vertretern von Grünen, SPD, CDU, Linke, FDP und der Partei Volt an der Diskussion für die Oberstufe zu den Themen Sozialpolitik, Wirtschaft und Umwelt teilnehmen.
Kritik der Eltern an Positionen der AfD
Wie die Hamburger "Mopo" berichtete, formierte sich ich Widerstand gegen seine Teilnahme: Eltern wandten sich in zahlreichen E-Mails an die Schulleitung und kritisierten die Einladung des AfD-Politikers.
Eine Mutter schrieb demnach: "Das EWG darf nicht zum Schallraum für Lügen, Menschenverachtung und Propaganda werden." Sie verwies darauf, dass die Werte der Schule, darunter Klimaschutz und Antirassismus, nicht mit den Positionen der AfD vereinbar seien.
Auch Schüler beteiligten sich an den Protesten. Eine Demonstration wurde bei der Polizei angemeldet, zudem rief die Antifa zu einer Kundgebung auf. In einem Demonstrationsaufruf hieß es, man wolle "klare Kante gegen rechte Politik" zeigen und "der AfD keine Bühne geben!"
Schulleiter: Den Schulfrieden wahren
Angesichts der Kritik entschied sich die Schulleitung zur Absage. Direktor Oke Schröder teilte in einem Schreiben an die Eltern, das t-online vorliegt, mit: "Nach vielen Rückmeldungen aus der Schüler*innen- und Elternschaft, dem Elternrat und auch von Kolleg*innen der Schule haben wir jedoch entschieden, die morgige Veranstaltung abzusagen, um den Schulfrieden zu wahren."
Die Veranstaltung habe das Ziel gehabt, den Schülerinnen und Schülern, von denen viele zum ersten Mal wählen dürfen, "einen möglichst umfassenden Überblick" über politische Positionen zu gewähren.
Das EWG stehe für "Diversität, Respekt und Zivilcourage und Klimaschutz" und "Wir lehnen jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung vehement ab." Allerdings seien Schulen "zu strikter politischer Neutralität verpflichtet" und müssten besonders vor Wahlen allen Parteien der Bürgerschaft die Möglichkeit zur Teilnahme geben.
AfD-Teilnehmer enttäuscht
Marc Cremer-Thursby von der AfD äußerte sich gegenüber der "Mopo" enttäuscht und kritisierte die Absage. Er warf seinen Gegnern vor, durch Hetze Gewalt heraufzubeschwören und betonte: "Es wäre bestimmt eine interessante Veranstaltung geworden."
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- mopo.de: "Riesenwirbel um geplanten Auftritt von AfD-Politiker an Hamburger Gymnasium" (abgerufen am 11. Februar 2025)
- Elternbrief des Gymnasiums, der t-online vorliegt (erhalten am 11. Februar 2025)