Ein Toter, 25 Verletzte Nach ICE-Unfall: Die größten Zugtragödien Hamburgs
![Ein Trümmerfeld in Rönneburg: Einsatzkräfte stehen an der Unfallstelle an einem Bahnübergang. Ein Trümmerfeld in Rönneburg: Einsatzkräfte stehen an der Unfallstelle an einem Bahnübergang.](https://images.t-online.de/2025/02/73utgVsXuWyd/0x54:2048x1152/fit-in/1920x0/ein-truemmerfeld-in-roenneburg-einsatzkraefte-stehen-an-der-unfallstelle-an-einem-bahnuebergang.jpg)
Ein Toter, 25 Verletzte: Das ist die vorläufige Bilanz des schweren ICE-Unfalls in Hamburg vom Dienstag. Es ist eines der größten Zugunglücke in der Geschichte der Stadt.
Um kurz nach 14 Uhr krachte es am Bahnübergang Reller in Rönneburg, unweit der Landesgrenze zwischen Hamburg und Niedersachsen. Ein Lkw stand mitten auf dem Gleis, der Zugführer des ICE konnte trotz einer Schnellbremsung den Aufprall nicht mehr verhindern. 25 Menschen wurden verletzt, ein Mann kam ums Leben. Mehr zum Thema lesen Sie hier. t-online blickt auf weitere schwere Zugunglücke in Hamburg und der Metropolregion zurück.
Der bislang wohl verheerendste Eisenbahnunfall in Hamburg ereignete sich am 5. Oktober 1961 am S-Bahnhof Berliner Tor. Eine S-Bahn krachte auf einen Rangierzug: 28 Menschen wurden getötet, 55 weitere verletzt. "Ich habe versagt. Ich habe den Bauzug vergessen", zitierte der NDR einmal den Bundesbahn-Obersekretär Alfred Messer, der für das Fahrtsignal zuständig war. Er wurde später zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt.
Vier Menschen sterben 1969 bei Unglück in Meckelfeld
In Meckelfeld (Landkreis Harburg) fuhr am 12. August 1969 ein Eilzug auf einen haltenden Fernzug auf. Vier Menschen starben, 60 wurden verletzt, 17 davon schwer. Die Ursache war vermutlich ein falsch gestelltes Signal. Das Gericht in Winsen/Luhe stellte später "Menschliches Versagen" fest und verurteilte den verantwortlichen Eisenbahner Eckbard Grahl zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten.
In Horneburg im Landkreis Stade starben vier Menschen bei einem Unfall am 24. April 1973: Ein Eilzug aus Richtung Stade entgleiste nach der Kollision mit einem Lieferwagen an einem Bahnübergang kurz hinter dem Bahnhof. Ein Waggon wurde durch einen Oberleitungsmast zerteilt. Vier Menschen kamen ums Leben, 15 wurden verletzt.
Am 22. Juli 1975 übersah ein Lokführer ein Signal im Hamburger Stadtteil Hausbruch. Die Folge: Ein Nahverkehrszug und ein Güterzug krachten frontal zusammen. Elf Menschen starben.
Schweres AKN-Unglück mit sechs Toten und 80 Verletzten 1994
Nördlich von Hamburg kollidierten am 29. September 1994 zwei Triebwagen der AKN in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg). Bei dem Frontalzusammenstoß mit ungefähr 60 km/h kamen sechs Menschen ums Leben. Unter den Toten befanden sich der Fahrer eines der Triebwagen, damals 37, und dessen 14 Jahre alte Tochter. 80 weitere wurden verletzt, einige lebensgefährlich.
Bei einem Rangierunfall im Bahnhof Itzehoe (Kreis Steinburg) wurden am 3. November 2023 insgesamt 21 Menschen verletzt. Eine Lok war auf einen haltenden Intercity, der nach Sylt unterwegs gewesen war, geprallt.
Am 26. April 2024 war der Auflieger eines Bauzugs abgerutscht und kollidierte mit der Decke der Ernst-Merck-Brücke. Sieben Bahnmitarbeiter wurden verletzt, einer davon schwer. Der Hamburger Hauptbahnhof musste für zwei Stunden gesperrt werden.
- Eigene Recherche
- abendblatt.de: "1994 - Das schwerste Unglück der AKN-Geschichte"
- hamburg.de: "Ereignisse in Hamburg"
- ndr.de: "5. Oktober 1961: 28 Menschen sterben in der Hamburger S-Bahn"
- spiegel.de: "Geht's gut, 'ne Belohnung, geht's schief ..."