"Anerkannter Zeithistoriker" ICE-Unglück: 55 Jahre alter Toter ist Hamburger Professor
![Der Historiker Thomas Großbölting: Er verstarb beim ICE-Unglück in Hamburg. Der Historiker Thomas Großbölting: Er verstarb beim ICE-Unglück in Hamburg.](https://images.t-online.de/2025/02/Nr0ai2HMrgYW/0x128:2048x1152/fit-in/1920x0/der-historiker-thomas-grossboelting-er-verstarb-beim-ice-unglueck-in-hamburg.jpg)
Ein 55 Jahre alter Mann ist beim heftigen ICE-Unglück am Mittwoch verstorben. Bei ihm handelt es sich um einen Professor der Uni Hamburg.
Bei dem Zugunglück in Hamburg ist der Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Professor Thomas Großbölting, ums Leben gekommen. "Wir trauern um unseren Direktor Thomas Großbölting, der am 11. Februar unerwartet gestorben ist", teilte die Forschungsstelle mit. "Unsere Gedanken sind bei seiner Familie."
Großbölting war seit 2020 Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professor für Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg. "Er war ein anerkannter und international vernetzter Zeithistoriker, der zu vielen Themen geforscht hat, sowie ein geschätzter Kollege in zahlreichen nationalen und internationalen Beiräten und Gremien", hieß es.
Studien zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt
Öffentlich bekannt wurde Thomas Großbölting besonders durch seine Studien zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in kirchlichen Zusammenhängen. Zuletzt war er als Gutachter zu Bernhard Nocht an der städtischen Debatte um die Umbenennung des Hamburger Tropeninstituts beteiligt.
"Als Direktor hat Thomas Großbölting die Forschungsstelle mit neuen Impulsen und frischen Ideen geprägt. Er hatte noch viel vor. Thomas war ein fröhlicher und zupackender Wissenschaftler und Mensch. Wir werden ihn und die gemeinsame Arbeit sehr vermissen", hieß es.
Ein ICE mit 291 Insassen war am Dienstag mit einem Lastwagen zusammengestoßen, als sich dieser auf einem Bahnübergang im Stadtteil Rönneburg befand. Der 55-Jährige erlitt so schwere Verletzungen, dass er trotz intensiver Behandlung im Rettungswagen starb. Weitere 25 Menschen wurden bei dem Zusammenstoß des Zuges mit dem Sattelzug verletzt. 6 Insassen aus dem ICE wurden nach früheren Angaben der Bundespolizei wegen mittelschwerer Verletzungen behandelt, 19 erlitten leichte Verletzungen.
- Nachrichtenagentur dpa