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Hamburg

Grobi aus der Sesamstraße: Hamburger Schauspieler Karl-Ulrich Meves ist tot


Mit 96 Jahren
Er sprach Grobi: Kult-Stimme aus der "Sesamstraße" ist tot

Von t-online
26.05.2025Lesedauer: 3 Min.
Karl-Ulrich Meves als Olle Krull in dem Theaterstück "Tippelbrüder" (Archivbild): Viele kennen seine Stimme aus Kindertagen.Vergrößern des Bildes
Karl-Ulrich Meves als Olle Krull in dem Theaterstück "Tippelbrüder" (Archivbild): Viele kennen seine Stimme aus Kindertagen. (Quelle: United Archives/Kpa/dpa-bilder)
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30 Jahre lang sprach Karl-Ulrich Meves die Figur Grobi aus der "Sesamstraße". Jetzt ist der Hamburger Schauspieler im Alter von 96 Jahren gestorben.

Der Schauspieler und Sprecher Karl-Ulrich Meves, eine der bekanntesten Stimmen im deutschen Kinderfernsehen, ist tot. Das bestätigte Hörspielregisseurin Heikedine Körting der dpa. Meves starb bereits am 20. Mai in Hamburg. Er wurde 96 Jahre alt.

Mit seiner markanten Stimme prägte Meves Generationen von Kindern. Schon in den ersten deutschen Folgen der "Sesamstraße" ab 1973 sprach er die chaotische blaue Figur – und blieb Grobi über drei Jahrzehnte lang treu. "Ich habe den Grobi gesehen und der hat mir gleich sehr gefallen", erinnerte sich Meves im Dezember 2023 im Podcast "Haschimitenfürst – Der Bobcast" an die ersten Probeaufnahmen.

So wurde Karl-Ulrich Meves zu Grobi

Auf ihn aufmerksam wurde ein "Sesamstraße"-Macher, nachdem Meves in einer "König Lear"-Inszenierung eindrucksvoll den Narren gespielt hatte. Die Vorgabe für Grobi lautete: immer auf Hochtouren, chaotisch und naiv. "Und ich hab einen Moment überlegt, und so wie es mir einfiel, habe ich dann die Synchronisation gemacht. Und von allen Seiten kamen die Techniker und die Kollegen, die da waren, und sagten: "Mensch, das ist ja doll." Und dann hab ich das 30 Jahre lang gemacht."

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Auch im hohen Alter bekam Meves noch Zuschriften von Fans. "Was mir besonders gefallen hat: Einer hat wirklich geschrieben, dass dieser Grobi immer voller Chaos und voller Naivität war", zitierte Meves im Podcast. "Und diese beiden Begriffe finde ich, sind sehr gut getroffen für diese Figur des Grobi, der ja auch immer ganz spontan reagiert. Auch wenn er diesen langweiligen, nörgeligen Gast bedienen muss: 'Charlie, der will schon wieder was anderes.' Es ist nicht gemacht, sondern es ist wirklich voller Vitalität."

Als Grobi erklärte Karl-Ulrich Meves Kindern die Welt

Grobi trat oft als Kellner auf, flitzte aber ebenso atemlos über den Bildschirm, um Kindern den Unterschied zwischen nah und fern oder drunter und drüber zu erklären: "Und jetzt lauf' ich weg. Feeeeeern. Und jetzt Anlauf nehmen: Naaaaaah!"

Als besondere Herausforderung beschrieb Meves einen Mehrfachauftritt in der "Sesamstraße": "Er ist einmal in einem Lokal der Kellner und gleichzeitig der Musiker – er spielt Gitarre – und ist gleichzeitig der Sänger", so Meves. "Er singt nach der Melodie von "Granada" die Speisekarte herunter. Das war meine Meisterprüfung als Synchronsprecher." Die Schwierigkeit: Die amerikanische Puppe bewegte sich nicht im Takt.

Karl-Ulrich Meves prägte auch "Die drei ???"

Neben seiner Arbeit für die "Sesamstraße" war Meves auch als klassischer Schauspieler erfolgreich. Er wirkte in über 115 Produktionen mit – von "Sonderdezernat K1" bis zum "Tatort". In Loriots Filmkomödie "Pappa ante portas" spielte er einen Lebensmittelhändler.

Auch in der Hörspielreihe "Die drei ???" bleibt seine Stimme unvergessen – als Artist "Der einzigartige Gabbo" im Fall "Die schwarze Katze" oder als Horace "Beefy" Tremayne in "Der magische Kreis". "Bei uns hat er unzählige wundervolle Hörspiele gemacht", erinnert sich Europa-Chefin Heikedine Körting.

1980 sprach Meves die Rolle des Karius im beliebten Kinderhörspiel "Karius und Baktus", das zur Zahnpflege motivieren sollte (Baktus wurde von Gernot Endemann gesprochen). Noch Jahre später habe ihm diese Rolle Erleichterung beim Zahnarztbesuch verschafft: "Wenn ich zu irgendeinem neuen Zahnarzt komme und fange an von 'Karius und Baktus', dann ist die Stimmung im Laden für mich immer schon positiv aufgeladen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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