Außenhandel Bremerhaven könnte stark unter Trump-Zöllen leiden

Für Bremerhaven sind die USA eine wichtige Exportdestination. Sollte Trump Zölle gegen die EU diktieren, könnten der Seehafen stark leiden. Ein Experte warnt.
Die von Donald Trump angedrohten Zölle könnten direkte Auswirkungen auf die Häfen in Norddeutschland und vor allem Bremerhaven haben. Das geht aus einer Einschätzung von Burkhard Lemper hervor, der das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik in Bremen leitet.
Sollten EU-Produkte tatsächlich mit Zöllen belegt werden, treffe das zumindest Häfen mit nennenswertem USA-Verkehr, sagte Lemper der Deutschen Presse-Agentur. Für die betroffenen Standorte seien verringerte Zuwachsraten oder Verluste des Handelsvolumens möglich.
Vor allem Bremerhaven betroffen
Besonders betroffen wäre Bremerhaven: Mit einem Anteil von rund 17 Prozent waren die USA im Jahr 2023 der wichtigste Handelspartner der bremischen Häfen im Containerverkehr. In Hamburg lag der Anteil bei etwa 8,8 Prozent (2024), wie aus Zahlen von Hamburg Hafen Marketing hervorgeht.
Das genaue Ausmaß der Belastung sei derzeit schwer abzuschätzen, betonte Lemper. Noch sei unklar, ob sich Importe mit lokaler Produktion ersetzen ließen und wie stark die Nachfrage aufgrund der Preissteigerungen sinken würde. In der Schifffahrtsbranche würden sich Handelseinschränkungen zwischen den USA und dem Rest der Welt vor allem auf global tätige Reedereien auswirken.
Neben Bremerhaven und Hamburg verfügt auch Wilhelmshaven über Containerverbindungen in die USA. Für diesen Hafen liegen jedoch keine konkreten Daten vor.
Trump nutzt Zölle um Drohkulisse aufzubauen
Trump nutzt Zolldrohungen regelmäßig als Verhandlungstaktik. Bereits bestehende Zölle auf chinesische Waren sollen sich von zehn auf 20 Prozent verdoppeln, während Zölle gegen Mexiko und Kanada von 25 Prozent in Kraft treten. Stahl- und Aluminiumimporte sollen ebenfalls mit Zöllen von 25 Prozent belegt werden. Zölle in dieser Höhe drohte Trump auch auf EU-Importe an.
- Nachrichtenagentur dpa
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