Nach Turmschäden St. Jacobi öffnet wieder – doch eine Tradition fehlt

Ende November wurden die Türen der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi plötzlich geschlossen – es gab Schäden am Turm. Nun gibt es gute Nachrichten.
Nach Monaten der Schließung wegen erheblicher Turmschäden kann die Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg zu Ostern wieder für Gottesdienste genutzt werden. "Geplant ist, dass am Palmsonntag, 13. April um 11 Uhr, der erste festliche Gottesdienst nach der Schließung in St. Jacobi gefeiert wird", sagte Hauptpastor Stefan Holtmann.
Die Kirche war Ende November unerwartet geschlossen worden, weil am Turm Risse aufgetreten waren. Um das Mauerwerk zu stabilisieren, wurden auf mehreren Ebenen Stützkonstruktionen eingebaut. Zudem fanden Messungen und Probebohrungen statt, um die Ursache der Schäden zu klären.
Hamburg: Kirche St. Jacobi öffnet wieder – ohne Glocken
Holtmann erklärte, dass die Bauarbeiten eine Nutzung des Gebäudes bisher nicht zugelassen hätten. Auch die Glocken bleiben weiterhin stumm, um den Turm nicht unnötig in Schwingung zu versetzen.
Ursprünglich sollte die Kirche nur bis Ende Februar geschlossen bleiben, doch nach fachlicher Beratung beschloss der Kirchengemeinderat eine Verlängerung. Die Gottesdienste wurden in benachbarte Kirchen wie den Michel und die Katharinenkirche verlegt.
Seit November wurden in den unteren Turmebenen Holz- und Schwerlaststützen eingebaut, zudem wurde ein Teil der Westfassade gesichert. In den kommenden Monaten sollen weitere Messungen folgen, um ein umfassendes Sanierungskonzept zu erarbeiten. Ziel ist eine langfristige Lösung für die seit Jahrhunderten bestehenden Probleme am Mauerwerk.
Sanierung der Kirche St. Jacobi dauert bis in die 2030er-Jahre
Für die Generalsanierung stellen der Bund und die Stadt Hamburg jeweils 20 Millionen Euro bereit. Wann genau die Bauarbeiten beginnen, ist noch unklar. Holtmann sagte, es sei nicht auszuschließen, dass die Kirche erneut geschlossen werden müsse. Wegen der aufwendigen Vorbereitungen werde die eigentliche Sanierung aber erst in den 2030er-Jahren abgeschlossen sein.
Die Kirche wurde erstmals 1255 als Kapelle auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela erwähnt. Das heutige Kirchenschiff stammt aus dem 15., der Turm aus dem 19. Jahrhundert. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude fast vollständig zerstört und bis 1963 wieder aufgebaut.
- Nachrichtenagentur dpa
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